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Der Multiparadigmenwechsel wird erkennbar Teil IV: Was wäre, wenn… ?

Der Multiparadigmenwechsel wird erkennbar Teil IV: Was wäre, wenn… ?

Viele unhinterfragte Grundannahmen prägen unser Weltbild. Sie stammen aus unserer Kultur, dem prägenden Umfeld unserer Kindheit, der Religionen, politischer Überzeugungen etc. Da diese Gedankenmuster keine wissenschaftlichen Hypothesen oder Theorien darstellen, werden sie auch nicht im Rahmen einer Wissenschaft so wie diese überprüft. Aus wissenschaftlicher Sicht handelt es sich also um Axiome (unbewiesene bzw. unbeweisbare Annahmen, auf die sich aber sehr wohl auch wissenschaftliche Hypothesen und Theorien stützen können)

Eine solche Grundannahme besteht im „Materialismus“, d.h. dass alles, was wir über unsere fünf elektromagnetischen Sinne wahrnehmen können, auch „real existiert“, d.h. materiell vorhanden ist. Da unsere fünf Sinne aber lediglich aus einem elektrischen Knattern auf unseren Nervenbahnen besteht, wäre es ohne weiteres denkbar, einen Menschen „elektrisch zu täuschen“, d.h. künstliche Signale über die Nervenbahnen zu leiten, die dann für alle seine fünf Sinne ein „reales Bild“ einer bloß virtuellen Wirklichkeit erzeugen könnten. Da im Rahmen der Quantenphysik ja bereits am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts erkannt wurde, dass „Materie nicht existiert“, d.h. ein offenbar universelles „Feld“ mit seinen „Schwingungen“ lediglich „für einen Beobachter Teilcheneffekte erzeugt“, kann man daher durchaus begründet von einer solchen Form der „Täuschung“ ausgehen – und zwar quantenphysikalisch gerechtfertigt.

Der amerikanische Physiker Leonard Susskind vertritt die Hypothese unser Universum sei in der Tat ein „Hologramm“, d.h. einzig real wäre die Information, „materielle Objekte“ hingegen eine „Simulation“.

ENGLISCHER VORTRAG: THE WORLD AS A HOLOGRAM

Diese Idee hat er sich aber nicht einfach nur ausgedacht, sondern er vergleicht seinen Ansatz mit jenem des Romandetektivs Sherlock Holmes: „Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das einzig Mögliche die Lösung sein, egal wie unwahrscheinlich es ist.“ Die Interpretation des Universums als Hologramm sei laut Susskind das einzige Modell, das in der Lage sei sämtliche quantenphysikalische Beobachtungen logisch konsistent zu erklären.

VIDEO: WORLD SCIENCE FESTIVAL PANEL DISCUSSION WITH LEONARD SUSSKIND

Der Wissenschaftsjournalist Michael Talbot hat schon 1991 in seinem Buch „The Holographic Universe“ akribisch historische Belege gesammelt, welche dafür sprechen, dass unsere „materielle Wirklichkeit“ eher als Hologramm denn als Ansammlung massiver, toter Objekte interpretiert werden kann. Wunderheilungen und erwiesene Unverwundbarkeit zählen ebenso dazu wie das Bewegen „massiver Objekte“ auf von der Schulphysik kaum erklärliche Art und Weise.

LINK ZUM BUCH DEUTSCHE FASSUNG ALS E-BOOK

In Vorträgen und Workshops hat Michael Talbot danach versucht, diese sehr ungewöhnliche Sichtweise allgemein verständlicher darzustellen, um es den Menschen zu ermöglichen, sich an ein anderes Bild der „Wirklichkeit“ gewöhnen zu können

VIDEO BEISPIEL 1 VIDEO BEISPIEL 2 VIDEO BEISPIEL 3

Der Autor, Filmemacher und Altertumsforscher David Wilcock vermittelt in seinem Werk „The Source Field Investigations“ ganz ähnliche Sichtweisen, wobei er zusätzlich davon ausgeht, dass es auf unserem Planeten schon vor vielen Jahrtausenden höher entwickelte Zivilisationen gab, denen dieses Wissen bekannt war und die darauf basierende Technologien auch schon im Einsatz hatten. Viele ungelöste Rätsel der Altertumsforschung könnten so – wenngleich auf etwas fantastische Art und Weise – „erklärt“ werden.

ENGLISCHER VORTRAG: DAVID WILCOCK – THE SOURCE FIELD INVESTIGATIONS

Wenn wir als Menschen aus verschiedenen (auch z.B. „feinstofflichen“) Körpern bestehen, von denen nicht alle sterblich sind, sodass wir in einer bestimmten Form ewig „leben“… und das Universum nicht aus Materie und Energie besteht, sondern evtl. aus Schwingungen eines allgegenwärtigen „Grundstoffes“ (Äther?), die nur für bestimmte Beobachter „Teilcheneffekte“ erzeugen… wenn wir also bereit sind, wirklich alles zu hinterfragen… ist die Erde dann vielleicht eine Scheibe?

Tatsächlich wird genau das von scheinbar immer mehr Menschen behauptet, d.h. sogar die Kugelform unserer Erde (und damit auch aller anderen „Planeten“) hinterfragt. Eine Quelle dieser Überlegungen findet sich in der „Flat Earth Society“, die sich mit ihren Theorien auf alte Bibeltexte stützt und deren Anhänger überzeugt sind, dass „Gravitation nicht existiert“ und die Erde eher dem offiziellen UNO-Emblem ähnelt (einem Erdkreis mit dem Nordpol im Zentrum und von einer Eismauer, die dann als „Südpol“ interpretiert wird, umschlossen). Einige Argumente klingen durchaus interessant, so z.B. der Umstand, dass angeblich der „künstliche Horizont“ in Flugzeugen stets unverändert horizontal verbleibt, obwohl, wenn das Flugzeug der Kugelform folgt, das hier sichtbar werden sollte.

WEBSEITE FLAT EARTH SOCIETY 2 PILOTEN PACKEN AUS

Der „Beweis des Eratosthenes“, dass nämlich zur selben (Mittags-)Zeit die Sonnenstrahlen an einem Ort senkrecht in einen Brunnen fallen und an einem anderen, weit entfernten, Ort ein Obelisk einen Schatten wirft, wird von den „Flat Earthern“ mit der Lichtstreuung der Atmosphäre erklärt. Auch die vom Weltraum aus sichtbare Erdkrümmung erklären sie mit einem Linseneffekt und in der Tat, die massive Änderung der „Krümmung“ der Erde (von konvex zu horizontal zu konkav) durch einfaches Schwenken des Objektivs lässt auch hier gewisse Zweifel aufkommen.

VIDEO AB 1:16 VIDEO 2

Könnte man diese „Gedankenexperimente“ bis hierher sicherlich noch als „theoretische Spielereien“ auf sich beruhen lassen, so lassen nun aber angebliche „Wissenschaftler“ des „Dakila-Instituts“ aufhorchen, welche über sieben Jahre hinweg die Erdkrümmung vermessen haben (in insgesamt 15.000 Arbeitsstunden) und zu exakt diesem ungewöhnlichen Ergebnis gelangt sind: sie existiert nicht!

FILM: CONVEX EARTH

Eine 92minütige Video-Dokumentation, die auf der Website auf Spanisch, Portugiesisch und Englisch veröffentlicht wurde, zeigt sieben verschiedene Vermessungen, welche eine Kugelform beweisen oder widerlegen sollten. Ein Geograph, der Mitglied des Teams war, erklärt ausdrücklich, dass er immer von der Kugelform der Erde überzeugt war und sicher ist, dass sich diese Form im Rahmen der Vermessungen auch bestätigen wird (Min. 2:50). Mittels Teleskop war es den Forschern nun aber möglich über 100 km weit über horizontale Wasseroberflächen zu sehen, was auf einer Kugelerde unmöglich sein müsste, da eine Kuppe von 237 m Höhe dies verhindern müsste (Min. 41:40).

In Kooperation mit einem staatlichen Vermessungsinstitut wurde bei zwei jeweils gleich hohen Hochhäusern, die 3.050 km entfernt von einander stehen, mit exaktesten GPS-Vermessungsgeräten die Distanz der Beiden Gebäudesockel und Gebäudespitzen vermessen (Min. 44:08). Wäre die Erdoberfläche eine Kugel, so müssten die Spitzen der Gebäude weiter von einander entfernt sein als deren Sockel. Die Distanz von 3.050 km entspricht immerhin beinahe der Hälfte des Erdradius (6.371 km). Der Vermessungstechniker von INCRA gibt davor seiner Überzeugung Ausdruck, dass die Gebäudespitzen sicherlich weiter von einander entfernt wären als die Gebäudesockel, da die Erdoberfläche ja eine Kugelschale wäre (Min. 45:00). Zu seiner eigenen Überraschung waren aber diese beiden Distanzen exakt gleich lang, was auf einer Kugeloberfläche unmöglich ist (Min. 45:30). Am Titicaca-See und an einem Stausee wurden über 110 km und 70 km mittels GPS, normalem Licht und Laserlicht eine horizontale Verbindung (1 m bzw. sogar 10 cm oberhalb des Wasserspiegels) nachgewiesen, was bei vorhandener Erdkrümmung (durch die dazwischen liegende „Krümmungskuppe“) unmöglich wäre.

Es wurden nunmehr also von einer Forschergruppe empirische Messungen publiziert, welche die Kugelform der Erdoberfläche unmöglich erscheinen lassen. Die nachfolgenden Reaktionen (der Medien, der Öffentlichkeit, der wissenschaftlichen Gemeinschaft) werden uns zeigen, ob wir uns tatsächlich in einem „wissenschaftlichen Zeitalter“ oder im geistigen Mittelalter quasi-religiöser Dogmen befinden, ob es also im 18. Jahrhundert tatsächlich eine Aufklärung gegeben hat, oder nur den Beginn einer noch stärkeren Verdunkelung. Ludwik Fleck zeigte uns schon 1935 („Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache“), dass es sich bei Wissenschaft um kein formales Konstrukt, sondern um die Tätigkeit von Forschergemeinschaften handelt.

„Erkennen als soziale Tätigkeit ist daher an die sozialen Voraussetzungen der sie ausführenden Individuen gebunden. (…) Die erkannte „Wahrheit“ ist daher relativ zum beabsichtigten Zweck des Wissens. Aber nicht nur das Erkennen ist an dessen kulturelle und soziale Voraussetzungen gebunden, umgekehrt wirkt es auch auf die soziale Wirklichkeit zurück: … Weder dem Subjekt noch dem Objekt kommt selbstständige Realität zu; jede Existenz beruht auf Wechselwirkung und ist relativ.“ (ebda. S XXII f.)

Fleck ermahnte uns weiters dazu, dass wir als Wissenschafter schon allein aus sprachlichen Gründen der elementaren Spannung zwischen (gesichertem) „Wissen“ und (erster bzw. hinterfragender) „Entdeckung“ nicht entgehen können: „In der Sprache der ersten Beobachtungen sind die Ergebnisse ebensowenig aussagbar wie umgekehrt, die ersten Beobachtungen in der Sprache der Ergebnisse. Jeder Satz über die „Ersten Beobachtungen“ ist eine Voraussetzung; will man keine Voraussetzungen machen und schreibt nur ein Fragezeichen: selbst dieses ist schon Voraussetzung der Fragwürdigkeit und Einreihung in die Klasse der wissenschaftlichen Probleme, also auch eine denkstilgemäße Voraussetzung.“ (ebda. S 118)

Friedrich Nietzsche hat sich kurz vor seinem geistigen Zusammenbruch dem Thema des „Verbotenen Wissens“ zugewandt, dieses geplante Buch jedoch nie geschrieben. Der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann versuchte in dem im Jahr 2000 erschienenen Werk „Philosophie des verbotenen Wissens“ (Paul Zsolnay Verlag Wien, 2000) diese Lücke zu schließen:

„Das ursprüngliche Wissen der Priester und Schamanen, das Wissen der Magier und weisen Frauen war ein esoterisches Wissen, nicht jedem zugänglich, für Unbefugte ein Verderbnis. Allzuviel wissen zu wollen, unberufen in Geheimnisse und Mysterien einzudringen, galt nicht nur in der christlichen Kultur als Hybris, anmaßend und letztlich schädlich. Daß im Paradies einzig das Essen vom Baum der Erkenntnis verboten war, erzählt tatsächlich etwas von der Urgeschichte des Wissens: Es war das Verbotene schlechthin.“ (ebda. S 15)

Conclusio

Spekulieren wir nun ein wenig über ein Szenario, in dem wir das „holographische Universum“ (in dem spirituell gereifte Menschen die „Teilchen“ ihres elektromagnetischen Körpers in höherer Frequenz schwingen lassen können um dadurch „leichter als Luft“ und „durchlässig“ zu werden) und eine „flache Erde“ (ein Erdkreis als einer von vielen „Tümpeln“ in einer grenzenlosen Eisfläche, von einer Kuppel – dem „Dome“ – umschlossen) mit einander kombinieren. Was wäre die Zielsetzung eines „Schöpfergottes“, der geistig aufstrebende Lebensgemeinschaften in eine solche Umgebung versetzt? Wäre es evtl. ein Anreiz für die „spirituell Aufgestiegenen“ auch mit ihrem „physischen Körper“ aufzusteigen, die Kuppel zu durchdringen (aufgrund der Durchlässigkeit ihres elektromagnetischen Körpers) um danach „neben dem Schöpfer“ (auf einer auch physisch „oberen Welt“) zu sitzen?

Solche Gedankenexperimente (Szenarien) können aus der Sicht Systemischer Wissenschaft zunächst subjektive, individuelle Überzeugungen, danach evtl. durch persönliche Erfahrungen subjektive „Wirklichkeiten“ (Weltbilder) werden. Erst wenn sich mehrere Menschen über diese Erfahrungen dann austauschen um Ähnlichkeiten und Unterschiede zu erkennen, entsteht daraus eine „kollektive Wirklichkeit“, die später Grundlage für gemeinsame Überzeugungen und Weltbilder werden kann. Wir sollten aber jederzeit bereit sein, solche Sichtweisen, auch wenn sie für viele von uns große Herausforderungen darstellen (die evtl. auch zu kognitiver Dissonanz führen können) offen und ehrlich zu kommunizieren und hier unterschiedliche Sichtweisen nebeneinander bestehen lassen.

Eine Etikettierung von „Flat Earthern“ oder „Globe Earthern“ als „dumme Menschen“, „Ungebildete“ oder „Indoktrinierte“ geht also am Kern der Sache vorbei. Genau diese Thematik („Flache Erde vs. Kugelerde“) kann daher als Prüfstein des wissenschaftlichen Reifegrades unserer Gesellschaft dienen: wie gehen wir mit unterschiedlichen Sichtweisen und provokanten Messergebnissen um? Nehmen wir sie ernst, versuchen wir, sie zu reproduzieren (durchaus auch zu widerlegen) und bleiben wir bei diesen Handlungen respektvoll und wertfrei hinsichtlich des möglichen Ergebnisses?Ob meine lieben LeserInnen diesen Beitrag mit „open minded scepticism“ würdigen oder aber als Aprilscherz auffassen, dürfen sie, wie immer, selbst entscheiden.

Ich wünsche Euch/Ihnen in jedem Falle ein frohes, gesegnetes Osterfest!

Franz Hörmann

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Franz HörmannFranz Hörmann, geboren 1960, Univ.-Prof. Mag. Dr.

Seit 1983 am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen der Wirtschaftsuniversität Wien beschäftigt und seit 1997 gewerblich befugter Unternehmensberater.

  • 1995-2015: korrespondierendes Mitglied des Fachsenats für Datenverarbeitung der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder und
  • 2001-2010: Gastprofessor am Institut für Wirtschaftsinformatik (Communications Engineering) der Universität Linz
  • 2001-2010: Lektor an der FHW (Fachhochschule der Wirtschaftskammer Wien).
  • 2001-2015: Prüfungskommissär im Rahmen der Wirtschaftsprüfer-Ausbildung der österreichischen Kammer der Wirtschaftstreuhänder

Trat mit dem Werk “Das Ende des Geldes” im Jahr 2011 erstmals als Kritiker des verzinsten Schuldgeldes in die Öffentlichkeit, entwickelte die neue Geldform “Informationsgeld” und bringt sie mit der OSBEEE eG als OSBEEE:Money auf den Markt.
Mitbegründer des “Interdisciplinary Research Institute for Systemic Sciences” (IRISS).
Franz Hörmann ist verheiratet und Vater zweier Kinder (Tochter Sophie, geb. 1996; Sohn Leonhard, geb. 1999).

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