Ein alter Brauch, der sich in manchen Regionen in Österreich und Deutschland nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, ist das Brunnenreinigungsfest.
Vielerorts war dieses Fest ursprünglich mit Pfingsten verbunden. Auch in Westungarn fand zu früheren Zeiten die alljährlich übliche Brunnenreinigung zu Pfingsten statt.
Weit über die Region hinaus ist auch das Sachsenhäuser Brunnenfest bekannt. Das Sachsenhäuser Brunnenfest im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen wurde 1490 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit eines der ältesten Feste der Stadt. Da die Sachsenhäuser Bevölkerung sich zu dieser Zeit überwiegend aus Handwerkern, Bauern und Fischern zusammensetzte, konnte sie die von der Stadt geforderten Abgaben für die Sauberhaltung der Brunnen nicht bezahlen und musste selbst für die Reinigung sorgen. Als Abschluss der jährlichen Brunnenreinigung wurde das Brunnenfest gefeiert. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzten Trinkwasserleitungen nach und nach die Brunnen, das Fest wird dennoch bis heute begangen.
Dieses Fest ist also schon sehr alt. Heute, dank der Trinkwasserleitungen, denken wohl nur noch wenige an sauberes Wasser. Die Mehrzahl glaubt wohl, sauberes Wasser ist heutzutage wäre eine Selbstverständlichkeit. Dem ist nicht so. Die zugrundeliegende Idee des Brunnenreinigungsfestes ist heute aktueller denn je. Sauberes Trinkwasser aus sauberem Grundwasser sind im Gegensatz zur allgemeinen Meinung keine Selbstverständlichkeit.
Es sind vor allem die vielen chemischen Reinigungsmittel für Körper und Haus. Sowie Pestizide, welche in der Landwirtschaft eingesetzt werden, die unser Grundwasser verseuchen.
Auch wenn wir heute keinen Brunnen im traditionellen Sinne mehr haben, sollten wir uns gerade jetzt zur Pfingstzeit Gedanken darüber machen, was wir selbst dazu beitragen können, um unser Wasser sauber(er) zu halten.