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Albumin-Carrier-Therapie | Gegen Krebs

Albumin-Carrier-Therapie Titelbild

Die Albumin-Carrier-Therapie ist eine nebenwirkungsarme Form der Behandlung von Tumoren, Metastasen und Entzündungen.

Der Wirkstoff wird dabei an das im Blut vorkommende Protein Albumin gekoppelt und so auf natürlichem Weg direkt in die Tumorzellen transportiert. Im Grunde basiert die Therapieform auf der Idee eines “Trojanischen Pferdes” – ist minimal invasiv und hoch wirksam.

In den 50er Jahren erkannten US-Wissenschaftler, dass das im Blut vorkommende Protein Albumin als Transporter in Tumoren für Medikamente genutzt werden kann. Ende der 90er Jahre gelang es Dr. Hannsjörg Sinn und seinem Team vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, erstmalig, diesen Carrier medizinisch zu nutzen. Dr. Sinn konnte sein Lebenswerk nicht mehr zur Zulassung führen. Dieses Ziel verfolgen jetzt wir, Petra und Michael Denck mit der privaten Initiative Albumin-Carrier-Therapie.

Gezielte Therapie bei Tumorerkrankungen

Ein Tumor besteht aus entarteten, unkontrolliert wachsenden Zellen, die in das umliegende gesunde Gewebe wuchern. Tumorzellen vermehren sich sehr schnell und haben daher viel mehr Bedarf an Energie und Stickstoffverbindungen als gesunde Zellen. Um diesen Bedarf zu decken, nehmen die Krebszellen besonders viel Protein, insbesondere Serumalbumin (HSA), aus dem Blut auf, während dies bei gesunden Zellen nicht der Fall ist.

MTX-HSA – der Beginn von albumingebundenen Wirkstoffen

Albumin-Carrier-Therapie Prof. SinnDr. Hannsjörg Sinn † war als Senior Scientist beim Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg im Bereich Radiochemie und Radiopharmakologie tätig. Er entdeckte einen Weg, wie bereits zugelassene Wirkstoffe, wie z.B. Methotrexat (MTX) erfolgreich an Albumin als Carrier gekoppelt werden können, um sie nach dem trojanischen Prinzip in Tumorzellen einzuschleusen. Dieser ideale Träger verbirgt den Wirkstoff so lange bis er im Zielort, dem Tumor, enzymatisch freigesetzt wird. So kann das kranke Gewebe gezielt therapiert werden.

Schonende und längere Wirkung

Durch die selektive Anreicherung im Tumor wird die breite Palette der gravierenden Nebenwirkungen reduziert. Aufgrund der Koppelung von MTX-HSA bleibt der Wirkstoff zudem wesentlich länger im gesamten Blutkreislauf des Körpers erhalten. Die pharmakologische Halbwertszeit von MTX-HSA liegt bei rund 19 Tagen. Das heißt, MTX-HSA entfaltet eine rund 150-fach längere Einwirkung gegenüber rein verabreichtem MTX – hier liegt die Halbwertszeit bei einer halben bis zu drei Stunden.

Wirkung bei unterschiedlichen, soliden Tumoren und Metastasen

Bereits in präklinischen Studien ab 1996 und mehreren klinischen Phase I/II-Studien zeigte das Albuminkonjugat MTX-HSA ein gutes Verträglichkeitsprofil und bei einigen der geprüften Tumorarten (insbesondere Nierenzellkarzinom und Pleuramesotheliom) auch eine tumorhemmende Wirkung, die man bei einer Therapie mit herkömmlichem Methotrexat nicht hätte erwarten können. Keine Auswirkungen konnte man bei Erkrankungen des blutbildenen Systems erkennen.1,2,3,4

Albumin-Carrier-TherapieAufgrund von Umstrukturierungen der beteiligten Pharmafirma wurde bis heute von der industriellen Zulassung von MTX-HSA abgesehen, so das Deutsche Krebsforschungsinstitut auf seiner Homepage.5

Da Albumin aus Geweben und Organen über die Lymphbahnen in den Kreislauf zurückgeführt wird und MTX-HSA sich wie ein natürliches Albumin verhält, können Lymphknotenmetastasen ebenfalls durch die systemische Verabreichung einer solchen kombinierten Verbindung erreicht werden.

Bei einer konventionellen Chemotherapie wird reines MTX in Kombination mit anderen Medikamenten bei verschiedenen Tumorerkrankungen eingesetzt, beispielsweise bei Mammakarzinomen oder zerebralen Lymphomen.

Entzündliche Prozesse / Rheumatoide Arthritis

Das Team vom DKFZ erkannte im Rahmen seiner Forschungen zudem, dass MTX-HSA auch bei entzündlichen Prozessen wie z.B. rheumatoider Arthritis erfolgreich eingesetzt werden kann.

Gesetzliche Grundlagen / Tumortherapie mit MTX-HSA

Bei MTX-HSA handelt es sich um die Koppelung von zwei bereits zugelassenen Stoffen (Methotrexat und Albumin). Das Konjugat kann über Apotheken mit den entsprechenden Voraussetzungen nach Arzneimittelgesetz hergestellt werden.

MTX-HSA als begleitende Therapie ermöglichen

In einer Phase-I-Studie im Jahr 2002 erschien eine zwei- bis dreiwöchige wöchentliche Applikation als gut verträglich.2 Die Behandlung von Patienten hat gezeigt, dass die Verabreichung von MTX-HSA oft zu einem krankheitsstabilisierenden Effekt führt, ohne die bekannten Nebenwirkungen einer Chemotherapie.

Intraoperative Tumordiagnostik

Parallel zur Koppelung von MTX an HSA entwickelte das Team am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg Ende der 80er-Jahre eine Methode zur Beladung von Albumin mit Fluoreszenzfarbstoff. Damit wurde die Möglichkeit für eine positive Tumordiagnostik geschaffen.

Ein albumingebundener Fluoreszenzfarbstoff, der in der intraoperativen Tumordiagnostik bei malignen Tumoren im Rahmen einer Phase I/II-Studie untersucht wurde, zeigte hohe Kontraste, geringes Ausbleichen und eine durch die Bindung an Albumin bedingte lange intrazelluläre Verweildauer im Tumor.1

Diese durch UV-Licht darstellbare Fluoreszenz stellt eine weitere Möglichkeit der intraoperativen Bildgebung und der Kontrolle während eines operativen Eingriffes dar. Die Tumorgängigkeit des Fluoreszenz-HSA-Konjugates ist der sichtbare Beweis für die Funktionsfähigkeit des Konzeptes der Nutzung von Albumin als Trägersubstanz.

Günstige Eigenschaften von Albuminkonjugaten

Albumin-Carrier-Therapie Markierung ZelleEntscheidend für das Verhalten der Konjugate sind die dominanten pharmakokinetischen Eigenschaften des Albumins. Durch die Bindung von Wirkstoffen an das Makromolekül Albumin erfolgt eine gezieltere Aufnahme in Tumoren. Dies beruht auf der günstigen Kinetik von Albumin mit einer Plasmahalbwertszeit von ca. 19 Tagen3, seiner hohen Kumulation in soliden Tumoren und der Bedeutung von Albumin als Tumornährstoff. Albumin als das dominierende Plasmaprotein ist die bedeutendste mobile Stickstoff- und Energiequelle für Tumoren und entzündliches Gewebe.

Die albumintypischen Eigenschaften bleiben nach der Koppelung erhalten. Damit wird eine rasche Elimination der Wirkstoffe durch das retikuloendotheliale System4 aus dem Kreislauf vermieden. Ebenso wie das Trägermolekül sind auch die Konjugate nicht immunogen. Das Konjugat kann sich durch die lange Präsenz im Blutkreislauf und aufgrund seiner makromolekularen Struktur in Tumoren anreichern.

Diese pharmakokinetischen Vorteile sind verantwortlich dafür, dass der alternative Aufnahmeweg des Konjugats in die Zelle wesentlich effizienter wird. Nach Endozytose bietet die lysosomale Freisetzung des Wirkstoffes innerhalb der Zelle die Möglichkeit, herkömmliche Resistenzmechanismen zu umgehen und gezielt Zellen mit potentiell hohem Eiweißbedarf anzugreifen.

Anwendung

Bis die Vorbereitungen für eine industrielle Herstellung abgeschlossen sind, können Patienten und Ärzte die Wirkstoffe der Albumin-Carrier-Therapie über Apotheken beziehen. Die Apotheke in Freiburg können wir dazu uneingeschränkt empfehlen. Das MTX-HSA kann durch jeden niedergelassenen Arzt (Onkologe) intravenös verabreicht werden.

Wir suchen zum Ausbau des Netzwerkes vorallem in Österreich noch interessierte Ärzte und Apotheken.

Einstweilen empfehlen wir, sich an die hier bereits gelisteten Ärzte und Apotheken zu wenden:

(Die Liste wird ständig erweitert. Wir hoffen auf raschen Ausbau des Angebotes.)

Logo Zentrum Für Gesundheit MariazellZentrum für Gesundheit

Dr. Walter Surböck
Hauptplatz 10
8630 Mariazell
Österreich

Tel:+43 (0)660 3830 10
Fax: +43 (0)3830 4159
Mail: [email protected]

Ordinationszeiten: Mo – Fr 8-13 Uhr

Ordination Dr. RetzekOrdination

Dr. med. Helmut B. Retzek
Oberbleichfleck 2
4840 Vöcklabruck
Österreich

Tel: +43 (0)7672-2370-0
Fax: +43 (0)7672-2370-12
Mail: [email protected]

Ordinationszeiten: Termine nach Vereinbarung

Bestellung und Kosten

Nach unserem Kenntnisstand liegen die Kosten für 50 mg applikationsfähiges MTX-HSA bei 200 EUR und für 100 mg bei 330 EUR, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden.

Eine Phase 1 Studie ergab, dass das MTX-HSA eine Halbwertszeit von 19 Tagen hat, folglich auch eine Wiederholung der Gabe von 50 mg per KOF MTX-HSA bei 19 Tagen liegen sollte. Je nach Größe und Durchblutungssituation des Tumors kann der Arzt die notwendige Dosierung anpassen. Es wurde zu Zeiten der DKFZ-Studien als erstes von einer Stomatitis berichtet, wenn die Dosierung zu hoch ausgefallen war.

Interessierten Apotheken übermitteln wir auf Nachfrage gern die Rezeptur zur Herstellung. Derzeit bemühen wir uns um Verhandlungen mit Lohnfertigern in Deutschland, da die Therapie immer öfter angewendet wird.

Bei der folgenden Apotheke können Sie das MTX-HSA – nach der schonenden Rezeptur von Dr. Sinn – jetzt bereits beziehen.

CareCept Versorgungsapotheke

Apotheker Clements Alber e.K.
Leitstelle für Bestellungen Christina Sommer

Bötzinger Str. 55,
79111 Freiburg
Deutschland

Tel. +49 (0)761 – 611 669-0
Fax: +49 (0)761 – 611 669-11
E-Mail: [email protected]

Petra und Michael Denck | Über uns

Warum wir uns engagieren

Ende 2015 haben meine Frau und ich die Stiftung Albumin-Carrier-Therapie  ins Leben gerufen, damit zukünftig mehr Patienten und Ärzte die schonende Tumortherapie kennen und sie anwenden können.

Wir beide haben Dr. Hannsjörg Sinn, Erfinder der Albumin-Carrier-Therapie und Biochemiker am Deutschen Krebsforschungsinstitut, im Jahr 2006 kennengelernt. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden beim DKFZ präzisierte er seine Forschungsergebnisse in privatem Engagement weiter. Ich habe ihn dabei unterstützt und führte nach seinem Tod sein Lebenswerk fort.

2013 erkrankte dann meine Frau Petra an einem malignen Hirntumor. Bei ihrer Behandlung kamen die Medikamente Curcumin i.V. und MTX-HSA zum Einsatz. Diese nahezu nebenwirkungsfreie Behandlung führte zu einer kompletten Remission der Tumorrezidive.

Mit den ersten Spendengeldern beauftragte die Stiftung ein Rechtsgutachten, wonach individuelle Therapien unter bestimmten Voraussetzungen durch das Arzneimittelgesetz möglich sind. Die Stiftung Albumin-Carrier-Therapie setzt vor allem auf ein breites Wirkstoffspektrum. Für die Kopplung weiterer Wirkstoffe, wie beispielsweise Doxorubicin, Curcumin und – für die Fluoreszenzdiagnostik – Aminofluorescein (AFL-HSA) an Albumin wurden renommierte Labore beauftragt. Die Ergebnisse aus den Kopplungen mit weiteren Wirkstoffen sind allesamt positiv.

Alle Aufwendungen bis zu diesem wichtigen Meilenstein wurden mit Spenden finanziert und durch sehr viel ehrenamtliches Engagement vieler Unterstützer ermöglicht. Heute betreiben wir unser Engagement privat als Initiative weiter.

Fragen zur Therapie


Linksammlung zur Albumin-Carrier-Therapie

Quellenangaben

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