Persönliche Freiheiten im digitalen Zeitalter
Erwartet uns das Ende persönlicher Freiheiten durch die zunehmende Digitalisierung von persönlichen Ausweisen und Berechtigungen zum Zugang samt digitalem Geld? Sind wir zunehmend gefangen in einem digitalen System der totaler Kontrolle? Und nicht allein das: Wenn wir nicht nach den Vorgaben agieren, drohen Strafen bis zu Ausschlüssen vom öffentlichen Leben.
Sind dies düstere Phantasien von ängstlichen Verschwörungs-Theoretikern oder ernst zu nehmende Gefahren der digitalen Entwicklungen? Tatsache ist, dass weltweit Bestrebungen im Gange sind, jedem Menschen eine digitale Identität zu geben, teilweise noch auf freiwilliger Basis. Über die Entwicklungen und Risiken von digitalen Ausweisen berichten wir in dieser Ausgabe.
Die Redaktion (mfg.)
Leseproben der aktuellen Ausgabe
Digitaler Identitätsnachweis als zentraler Baustein digitaler Systeme
mfg. Ein digitaler Identitätsnachweis hat das Potenzial zum zentralen Schlüsselbaustein für die Verknüpfung einer Vielzahl von digitalen Systemen zu werden. Beispielsweise mit digitalem Impfpass, Reisepass, Gesundheitsausweis, Führerausweis, Krankenversicherungsausweis, Organspendeausweis, Zentralbankgeld (CBDC), digitalen Zutrittsberechtigungen und weitere bis zu einem Sozialkreditsystem.
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Weltweite Entwicklungen von digitalen Identitätsnachweisen
mfg. In Griechenland beginnt die Regierung die digitale ID der EU (EU Digital Identity Wallet) einzuführen, indem diese für den Zugang zu Sportstadien zur Pflicht gemacht wird. In Kenia wird mit Unterstützung der Bill & Melinda Gates-Stiftung ein biometrisches digitales ID-System geplant. In Bangladesch stattet die Regierung gemeinsam mit der Organisation ID2020 (Identity2020 Systems Inc. in New York) und der Impfallianz GAVI Säuglinge und Kinder bei Geburtsregistrierung oder Impfung mit einer digitalen ID aus. Australien hat ein Gesetz verabschiedet, das es zur Pflicht macht, das Alter zu verifizieren, um Zugang zu sozialen Medien zu erhalten, vermutlich unter Anwendung der digitalen ID. „Bis 2026 will die EU an den Grenzübergängen der Mitgliedstaaten biometrische digitale Ausweissysteme einführen“, sagte der EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas in Davos. Die Vorschriften zur Einführung einer europäischen digitalen Identität sind seit dem 6.3.2025 in Kraft. In Thailand hat die Nationale Rundfunk- und Telekommunikationskommission (NBTC) entschieden, ein System zur Registrierung von SIM-Karten einzuführen, welches für die Identifikation die persönlichen biometrischen Merkmale verwendet.
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Risiken des digitalen Identitätsnachweises
pb/mfg. Ein ernst zu nehmendes Problem bei der digitalen ID ist die Datensicherheit: die Gefahr von Hacking und Cyberangriffen. 100 % Datensicherheit sei eine Illusion, meinen IT-Fachleute! So leiden Norwegen und Schweden unter einer Epidemie von Identitätsdiebstahl und Cyberkriminalität, obwohl sie bereits vor Jahren digitale Ausweissysteme eingeführt haben. Indien ist das Heimatland des weltweit größten biometrischen digitalen ID-Systems Aadhaar. Dieses verzeichnete enorme Probleme mit der Sicherheit. Sie reichten von Identitätsdiebstahl bis hin zu unzähligen Verletzungen von Datenschutz, darunter zwei, bei denen die Daten von etwa einer Milliarde Menschen missbraucht wurden. Ein Großteil davon wurde im Internet zum Verkauf angeboten. Zu diesen Daten gehörten biometrische Identifikatoren wie Iris- und Fingerabdruckscans. Wenn diese Daten gehackt werden, gibt es keine Möglichkeit, den Schaden rückgängig zu machen. Während sich ein Passwort oder eine Kreditkarte einfach ersetzen lässt, bleiben biometrische Merkmale wie Iris und Fingerabdruck unveränderlich.
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