Der Schukey-Motor ist eine Rotationskolbenmaschine, die als Wärmekraftmaschine und Kältemaschine konzipiert ist. Mit ihrer Hilfe ist eine Kühlung ohne Kältemittel möglich; als Medium zum Wärmetransport wird Luft verwendet.
Entwicklung:
In der ersten Hälfte der 1970er Jahre beantragte und erhielt Jürgen Schukey Patente auf einen Apparat, den er Aktionsmaschine nannte. Sein entsprechendes Patent für die Vereinigten Staaten betitelt den Apparat als Heat Engine. Über zehn Jahre später ließ Schukey darauf aufbauend Patente folgen, deren Inhalt ein thermodynamischer Kreisprozess, eine Rotationskolbenmaschine, und ein Wärmeübertrager nach dem Gegenstromprinzip ist. Im Jahr 1993 stiegen BMW und Opel aus der Entwicklung des Schukey-Motors aus, an der sie sich zuvor beteiligt hatten. Gegen Ende der 1990er Jahre legte Schukey ein weiteres Patent zur Rotationskolbenmaschine nach. Im März 2007 wurde ein Testbetrieb von Demonstrationsanlagen im Jahr 2008 angekündigt. Mitte 2009 wurde die Markteinführung von Schukey-Motoren im Jahr 2010 angekündigt. Mit dem Jahr 2010 begann ein bis Ende April 2013 angelegtes Forschungsprojekt der Hochschule Hannover, um den Schukey-Motor zur Serienreife zu bringen. Im Juni 2010 wurde die Inbetriebnahme großer Schukey-Motoren zur Nutzung von Abwärme noch im selben Jahr angekündigt. Im Juli 2010 gab es zwei Schukey-Motoren, die einige hundert Stunden auf einem Prüfstand betrieben worden waren. Im Jahr 2010 befasste sich auch die Volkswagen AG kurz mit dieser Technik. Im Umweltbundesamt von Deutschland ist man der Auffassung, dass die Chemieindustrie die Automobilindustrie unter Druck setzt, den Schukey-Motor zu ignorieren und weiterhin Kältemittel zu kaufen. Unter Leitung des Umweltbundesamts erhielt der Schukey-Motor Förderung durch die Europäische Union.
Technik:
Die Konstruktion sieht weniger Bauteile als eine herkömmliche Klimaanlage vor, während sie weniger Gewicht, geringere Kosten und geringen Wartungsaufwand verspricht. Durch einen hohen Wirkungsgrad soll die Maschine zudem sehr effizient sein. Der Schukey-Motor arbeitet nach dem gleichen thermodynamischen Prinzip wie verbreitetere Kältemaschinen, etwa in einem Kühlschrank, jedoch ohne Kältemittel. Zwei ineinandergreifende Rotoren, die im Laufe einer Umdrehung abweichende Drehwinkel einnehmen, komprimieren und expandieren gleichzeitig in mehreren Kammern die Luft. Die gekühlte Luft kann beispielsweise bei einer Anwendung im Automobil direkt in den Fahrzeuginnenraum abgegeben werden – ein gesonderter Wärmetauscher ist dann nicht notwendig. Weiterhin ist der Einsatz des Schukey-Motors in einem ORC-Prozess möglich. Abwärme in einem Temperaturbereich bis 350 °C und einem Druckniveau bis 10 bar kann so über einen angekoppelten Generator in elektrische Energie umgewandelt werden. Ein Einsatz ist z. B. in Kraftfahrzeugen, Blockheizkraftwerken und solarthermischen Kraftwerken projektiert.
Weiterführende Links zum Schukey Motor:http://www.spiegel.de | http://f2.hs-hannover.de