Ernüchterung – Bei nahezu allen Veranstaltungen und Diskussionen zur Energiewende
wird davon ausgegangen, dass auch in Zukunft der Strom selbstverständlich aus der Steckdose kommen wird, wenn wir ihn brauchen. Kaum jemand beschäftigt sich jedoch tiefergehend mit den physikalischen Zusammenhängen oder dass es dafür keinerlei Garantie gibt, auch wenn die Netzbetreiber tagtäglich ihr Bestes geben, um mit dem fertig zu werden, was Markt und Politik verursachen.
So haben etwa 2018 die Engpassmanagementkosten in Österreich mit 348 Millionen Euro einen neuen Rekord erreicht. In sechs Jahren das 174-fache! Wir sind auch in anderen Bereichen in einer derartigen Selbsttäuschung gefangen. Je tiefergehender man sich mit dem Thema Vorsorge beschäftigt, desto ernüchternder werden die Erkenntnisse. So gut wie überall fehlt die wesentliche Basis: Die Vorsorge in der Familie. Auch da nehmen wir ganz selbstverständlich an, dass sich die anderen schon vorbereiten werden, um uns dann zu helfen. Aber auch Ärzte, Pflegerinnen, Feuerwehrmänner oder Soldatinnen haben meistens eine unvorbereitete Familie, die dann Priorität haben wird.
Scheinbar lassen wir uns auf ein evolutionäres Experiment ein: Are we fit enough to survive, wie der Titel des Beitrages von Herbert Saurugg zur TEDxDornbirn am 22. Juni lautet.
Während 19 Stunden lag der Strompreis bei -60 Euro. Sprich, Großabnehmer haben sogar für die Stromabnahme bezahlt bekommen. Gleichzeitig gab es damit 2019 bereits mehr Stunden mit Negativpreisen (136), als im gesamten letzten Jahr (134). Nur das bisherige Rekordjahr 2017 mit 147 Stunden wurde noch nicht geknackt.