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EVAL: Offener Brief an den österreichischen Bundeskanzler

Anlass und Hintergrund des Schreibens: Gastbeitrag in der US-Zeitschrift “Time” am 11.7.2020

Veröffentlichung in Österreich durch die Zeitung “Der Standard” am 15.7.2020

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz!

Zum Anfang erlauben Sie mir bitte einige kurze, private Informationen: Ich habe im Rahmen dieser Diskussion keinerlei private, wirtschaftliche, religiöse oder andere Interessen und gehöre keiner politischen Partei an. Es geht mir ausschließlich um den inneren und äußeren Frieden und besonders um die friedliche Zukunft der Jugend. (Falls weitere persönliche Infos gewünscht sind: Hintergrund-Informationen)

Ihr Time-Gastbeitrag mit fundamentalen Äußerungen wurde in Österreich in der Zeitung „Der Standard“ am 15.7.2020 veröffentlicht und ich beziehe mich auf einige Punkte dieses Gastbeitrages.

  1. BK Kurz: „Beim Kampf gegen den Klimawandel keine radikalen Eingriffe“

    Antwort: Wir Menschen haben seit ca. 100 Jahren radikal in die Natur eingegriffen und sie hat sich nie gewehrt, aber sie rächt sich gnadenlos. Rache ist eine langfristige Sache und sie ist im vollen Gange. Wenn wir den Untergang unserer Zivilisation noch verhindern wollen, dann müssen wir radikale Maßnahmen starten, kosmetische Korrekturen wie „Innovationen“ und „Synthetischer Kraftstoff“ helfen uns nicht mehr, so sagt es eine große Schar seriöser Wissenschaftler. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, dann wird uns die Natur in wenigen Jahren radikalste Verhaltensänderungen aufzwingen, beim Corona-Virus konnten wir schon ein bisschen üben.

  2. BK Kurz: „Sozialistischer Zentralstaat und freie Marktwirtschaft“

    Antwort: Was soll diese Formulierung aus dem Kalten Krieg? Ich habe den „Sozialismus“ aus unmittelbarer Sicht beim Studium in West-Berlin erlebt und sehe keine relevante politische Kraft in Österreich die einen „Sozialistischen Zentralstaat“ fordert. Das ist PR-motivierte Stimmungsmache, die vermutlich bei älteren Bürgern gut ankommt, aber die Jugend provoziert.

    Die „Freie Marktwirtschaft“ ist zumindest in Sektoren gescheitert wie der „Sozialismus“ 1989, denn sie hat uns gigantische Probleme beschert, beispielsweise die Zerstörung der Umwelt, friedensgefährdenden Klimawandel, immer größere Schere Arm/Reich uvm.
    Was nicht gescheitert ist: die soziale Marktwirtschaft nach 1945, aber die funktioniert nur wirklich gut, wenn einige Marktteilnehmer nicht zu mächtig sind. (z.B. bei Wochenmärkten u.ä.) Wir haben eine von Konzernen weitgehend gesteuerte „Freie Marktwirtschaft“ und was das bedeutet, lässt sich im Augenblick in den USA besonders gut beim Fracking beobachten. Dazu noch einige kurze Videos was die „Freie Marktwirtschaft“ somit anrichten kann:

  3. BK Kurz: „Kollektive Ideen von Zentralisierung, Verboten und Paternalismus sind immer gescheitert“

    Antwort: In neoliberalen Kreisen findet ein Feldzug gegen „Verbote“ statt. Eine humane, zivilisierte Gesellschaft kann nur mit Verboten leben, denn der Mensch ist zu brutalem, rücksichtslosem Egoismus fähig und allzu oft bereit, und dann helfen nur noch Verbote. Natürlich kann man auch übertreiben, aber das kann ja frei diskutiert und begrenzt werden. Ohne massive Verbote ist der Klimawandel und damit der Frieden nicht mehr zu retten.

  4. BK Kurz: „Wirtschaftswachstum niemals Selbstzweck“

    Antwort: Unser gegenwärtig strukturiertes Wirtschaftswachstum ist unverantwortlich, weil es die Hauptschuld trägt beispielsweise für die Zersiedelung und Zubetonierung Österreichs, dem ständig steigenden Flugverkehr, Schiffsverkehr usw. bis Anfang 2020. Unser „wirtschaftlicher Fortschritt“ findet zum erheblichen Teil auf Kosten der Dritten Welt, der Natur und der Zukunft unserer Jugend statt. Siehe Footprint-Plattform, Welterschöpfungstag u.ä.

  5. BK Kurz: „Kollektive Ideen von Zentralisierung, Verboten und Paternalismus sind immer gescheitert“

    Antwort: In neoliberalen Kreisen findet ein Feldzug gegen „Verbote“ statt. Eine humane, zivilisierte Gesellschaft kann nur mit Verboten leben, denn der Mensch ist zu brutalem, rücksichtslosem Egoismus fähig und allzu oft bereit, und dann helfen nur noch Verbote. Natürlich kann man auch übertreiben, aber das kann ja frei diskutiert und begrenzt werden. Ohne massive Verbote ist der Klimawandel und damit der Frieden nicht mehr zu retten.

  6. BK Kurz: „Wirtschaftswachstum niemals Selbstzweck“

    Antwort: Unser gegenwärtig strukturiertes Wirtschaftswachstum ist unverantwortlich, weil es die Hauptschuld trägt beispielsweise für die Zersiedelung und Zubetonierung Österreichs, dem ständig steigenden Flugverkehr, Schiffsverkehr usw. bis Anfang 2020. Unser „wirtschaftlicher Fortschritt“ findet zum erheblichen Teil auf Kosten der Dritten Welt, der Natur und der Zukunft unserer Jugend statt. Siehe Footprint-Plattform, Welterschöpfungstag u.ä.

  7. BK Kurz: „Innovation als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel“

    Antwort: Warum bringen Sie immer wieder die alten, von der Mehrheit der Fachleute widerlegten Thesen? So wichtig Innovation sein mag, ernstzunehmende Wissenschaftler sehen als Schlüssel des Erfolges eine massive Verhaltensänderung beim Umgang mit Energie, bei der Ernährung usw. Wir haben bei unserem „Wohlstand“ die Rechnung ohne den Wirt (Natur) gemacht. Im Angesicht eines enormen Zeitdrucks können „synthetischer Kraftstoff“ und „CO2-Absorption“ die Probleme niemals allein lösen.

    Mit Ausnahme einiger Bereiche (z.B. Medizin) hatten die meisten Innovationen immer positive und massive negative Auswirkungen.
    Beispiele:
    Innovation Flugzeug: Die Bombenopfer von Dresden, Hiroshima und Nagasaki lassen grüßen.
    Innovation Dynamit: Alfred Nobel schwärmte von großen Fortschritten für die Menschen beim Tunnelbau von Eisenbahnen usw. Wenige Jahre später wurden Menschen im 1. Weltkrieg von Granaten grausam zerrissen.
    Innovation Internet: Neben gigantischen Vorteilen werden nun nach und nach massive Nachteile sichtbar: Demokratiegefährdung, Radikalisierungen durch Info-Blasen, Hacker-Angriffe, Dark Apps, Fake-News, Social Bots u.v.m.
    Und nun das 5G-Netz: Angeblich wieder der große Fortschritt der Menschheit, und wieder werden massive Gefahren ignoriert und ausgeblendet.

  8. Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, wir steuern auf eine Katastrophe zu und mit den Äußerungen im Time-Magazin sind Sie mit einem Teil Ihrer Politik nicht der Problemlöser. EVAL baut zur Zeit in Österreich ein Bündnis mit 100 kleinen NGOs auf, die unabhängig sind von staatlichen Geldern. Parallel werden in Vorträgen, sozialen Medien und über die EVAL-Homepage die Wähler informiert. Weder die EVAL-Bewegung und schon gar nicht ich hat/habe die „Wahrheit“ gepachtet und deshalb sind wir zusammen mit der Wissenschaft zu mehrstündigen öffentlichen Dialogen auf Augenhöhe über die langfristigen, fundamentalen Zukunftsthemen bereit. Dann könnten wir Ihnen beeindruckende Videos zeigen und bitten dann um Ihren Kommentar. Die Probleme des Umsteuerns sind gigantisch und eine Regierung, die allenfalls max. 5 Jahre an der Macht ist, kann das nur schwer allein lösen bei diesen Heerscharen von Spezialinteressenten, Lobbyisten und anderen nicht am Gemeinwohl interessierten Personen.

    Die neueste Information: Ein großer Kreis von Wissenschaftlern, die ich als glaubhaft und seriös bewerte, gibt zu Protokoll: von 15 weltweiten Kipp-Punkten im Klimasystem sollen 9 bereits überschritten sein. Wenn das wirklich so ist, dann sinken unsere Chancen auf Frieden erheblich.

    Zukünftige Generationen und Historiker, falls es die noch gibt, werden den Kopf schütteln: es war alles seit Jahrzehnten bekannt, wir hatten Konzepte und Techniken zum Gegensteuern, aber die Mächtigen wollten die Probleme u.a. mit „Innovationen“ und „Synthetischen Kraftstoffen“ lösen und hatten nicht den Mut bzw. waren so im Dunstkreis einschlägiger Lobbyisten gefangen um von der Bevölkerung massive Verhaltensänderungen zu fordern. Das hat nur das Corona-Virus geschafft. Die Folgen dieser Politik werden bis spätestens Weihnachten 2020 für die breite Wahlbevölkerung in der EVALuierung Krieg und Frieden klar dokumentiert sein mit konkreten Vorschlägen für einen Ausweg.

    Wenn Sie noch mehr Details wissen möchten:

    Beispiele für EVALuierungen:

    Mit freundlichen Grüßen
    Dipl.-Ing. Karl-Heinz Hinrichs

    Gründer der EVAL-Bewegung, Umwelt- und Friedensaktivist
    Rössing 311, 8972 Ramsau am Dachstein
    Tel.: +43 (0)3687 80997
    Handy: +43 (0)664 1254640
    email: [email protected]
    web: www.evalww.com
    https://www.facebook.com/karlheinz.hinrichs.585
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    WhatsApp +43 (0)664 1254640

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