Ich lade heute zu einer besonders ganzheitlichen Betrachtung zum Thema Wirtschaft ein.
Der Artikel von Dr. Michael Ehrenberger, als Leitartikel in seiner aktuellen Ausgabe des Magazins “natur heilt”, hat bereits bei den Lesern “Wellen geschlagen”.
Für mich ist der Artikel eine sehr tiefgehende Bestandsaufnahme unserer Wirtschaftskultur, die gerade in Zeiten wie diesen Themen aufzeigt, wo die meisten lieber wegschauen. Der Artikel zeigt allerdings auch auf, was jeder Einzelne zur dringend nötigen Veränderung beitragen kann! Wenn wir diese Veränderung nicht leben, wird der Leidensdruck immer größer, bis wir endlich den Wandel gestalten, oder er für uns gestaltet wird. Wir haben die Wahl! Ich habe mich bereits entschieden, weil “Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben!”
Die Politiker sind natürlich bemüht, schon während ihrer Amtszeit ein großes Stück des Kuchens zu erhalten – werden sie einmal abgewählt oder treten zurück, sind ihnen gut dotierte Posten in der Privatwirtschaft gesichert.
Vielleicht fragen Sie sich, was eine Kritik der kapitalistischen Marktwirtschaft in einer Zeitschrift mit dem Titel „Natur heilt“ zu suchen hat. Ich werde mich bemühen darzustellen, wie sehr unsere globale Gesundheit von dem derzeit praktizierten Wirtschaftssystem abhängig ist, aufrechterhalten, aber auch massiv geschädigt wird. Es gibt gewisse Zusammenhänge, die uns vielleicht in diesem riesigen Ausmaß gar nicht bewusst sind. Es gibt aber auch Auswege, die wir jedoch nur gemeinsam beschreiten können, dazu brauchen wir die Fähigkeiten der Kooperation und der Kommunikation. Meiner Meinung nach muss der Wandel kommen und er wird kommen. Noch gibt es keinen starken Widerstand gegen eine Veränderung in der freien Marktwirtschaft. Der Nobelpreisträger Milton Friedman (1912–2006) verteufelt die Intentionen von Managern, die Diskriminierung, Umweltverschmutzung vermeiden und Langzeitarbeitslosen Beschäftigungen verschaffen wollen. Er bezeichnet sie als Heuchler, sie würden ihre Macht missbrauchen und die Grundlagen einer freien Gesellschaft untergraben. Friedman gilt als einer der wichtigsten Begründer der neueren Ökonomie, seine Thesen haben leider immer noch Gültigkeit bei der Ausbildung junger Ökonomen.
Wohin hat uns diese Einstellung der Wirtschaftstreibenden geführt? 0,9 Prozent der Weltbevölkerung besaß 2019 43,9 Prozent des gesamten Weltvermögens und die Schere klafft immer weiter auseinander. In manchen jüngeren Lehrbüchern wird sogar die These vertreten, dass das Eigeninteresse (von Firmen oder Konzernchefs) gewissermaßen eine moderne Form der Nächstenliebe ist („Wirtschaftsethik“ von Lüdge und Uhl 2018). Dieses Spiel kann jedoch nicht von ewiger Dauer sein. „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.“
Herr Prof. Dr. Christian Kreiß, dessen Werk mich zu diesem Artikel inspiriert hat, berichtet auf seiner Website menschengerechtewirtschaft.de über weitere beunruhigende Missstände. Einige seiner Bücher können gratis als PDF-Datei von seiner Website heruntergeladen werden.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
der Funker zu feig’, um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff,
volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff.
Reinhard Mey „Das Narrenschiff“
Doch sehen wir uns einmal einzelne Bereiche des bunten Treibens der Wirtschaft an. Die angeführte Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es werden auch keine Akteure persönlich angesprochen oder gar als schuldig dargestellt, denn im Sinne eines holographischen Weltbildes sind auch wir Akteure und können uns der Verantwortung nicht entziehen.
Elektronik und Autoindustrie
Im Jahr 1879 wurde die Glühbirne erfunden, die Erfindung wird Edison zugeschrieben, was jedoch nachweislich falsch ist. Der wirkliche Erfinder war ein gewisser Joseph Swan, mit dem Edison, nach einem kurzen Rechtsstreit, eine gemeinsame Firma gründete. In diesen Jahren begann der Wettlauf um Energie, das Rennen war eröffnet und hält bis heute an. Wir
verbrauchen derzeit enorme Mengen an Energie weltweit, oft ohne dass uns dies bewusst ist. Allein der Betrieb der Suchmaschine „Google“ verbraucht mehr als 20 Bäume in der Sekunde (!), der CO2-Ausstoß, der durch die Benutzung des Internets entsteht (Quelle ZDF, 2019), entspricht in Deutschland der Höhe des CO2-Ausstoßes, der durch alle Flugzeuge in der BRD entsteht, es stellt sich die Frage: „Flugscham oder Internetscham“?
Natürlich ist uns bewusst, dass wir dieses Rad nicht zurückdrehen können, Faktum bleibt jedoch: Je öfter das Internet benutzt wird, dazu zählen natürlich auch WhatsApp, Facebook etc., desto mehr wird die Umwelt geschädigt und dies hat natürlich Auswirkungen auf unsere globale Gesundheit. Die Menschheit verbraucht derzeit Energie, als gäbe es kein Morgen.
Tatsache ist, dass kein Haushalt mehr ohne Strom auskommt. Derzeit werden in ganz Europa Notfallpläne geschmiedet für ein totales „Blackout“, das uns sehr wahrscheinlich nicht erspart bleiben wird.
Alles muss schneller gehen, wir brauchen die neuesten Geräte und hat ein Volksschulkind noch kein Handy, lassen Spott und Hohn nicht lange auf sich warten. Die psychische Belastung für die Kinder nimmt zu, ebenfalls ein gravierendes gesundheitliches Problem.
„Geiz ist geil“ lautete vor Jahren ein Werbeslogan einer Kette von Elektrogeschäften, die natürlich immer die neuesten Entwicklungen angeboten haben. Noch größere Fernseher, selbstfahrende Rasenmäher (die übrigens bereits viele Igelleben gekostet haben), selbstfahrende Staubsauger und natürlich „Alexa“, die uns jede Musik spielen kann, dafür gar nicht so zimperlich bei der Weitergabe unserer Daten ist. Elektronik, so weit unsere Sinne reichen und darüber hinaus.
Natürlich nehmen wir die Angebote an noch schnelleren Geräten, mit noch mehr Speicherplatz gerne an und wenn das Budget nicht reicht, dann darf es auch einmal Kauf auf Raten sein. Durch die ständige Weiterentwicklung der modernen Technik ergeben sich aber weitere Gefahren für unsere Gesundheit. Haben Sie schon einmal gesehen, dass elektrische Geräte auf Bäumen wachsen? Sicherlich nicht! Also ergeben sich die Fragen nach einem „woher“ und einem „wohin“. Die Frage „woher“ ist leicht beantwortet: In Deutschland werden jährlich 24 Millionen Handys verkauft. Dafür braucht man 720 Kilogramm Gold, 264 Kilogramm Palladium, 7, 3 Tonnen Silber, 396 Tonnen Kupfer und 1.531 Tonnen Kunststoff. Viele Materialien werden in den ärmsten Ländern der Welt abgebaut, die Arbeiter müssen unter menschenunwürdigen Konditionen für ihren geringen Lohn arbeiten. Danach werden die Teile in Asien gefertigt, zusammengebaut, nach Europa geflogen und uns zum Kauf angeboten. Ist dann das Handy oder ein anderes elektronisches Gerät nicht mehr zeitgemäß, wird es entsorgt. Bei Telefonen gibt es bereits Initiativen, die wertvollen Rohstoffe wiederzuverwenden (Ö3 Wundertüte, www.refurbed.at etc.). Weniger gut sieht es allerdings bei anderen technischen Gräten aus.
Man schätzt, dass jährlich weltweit 20–50 Millionen Tonnen an Elektromüll anfallen. Dieser muss entsorgt werden. Einer der Hauptlagerplätze ist in Ghana, nahe der Hauptstadt Accra. Kaputte Geräte werden dorthin exportiert und dann von den Kindern Vorort zerlegt, auf der Suche nach verwertbaren Rohstoffen. Was nicht mehr zu gebrauchen ist, wird oft verbrannt. Dadurch entstehen giftige Dämpfe, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Kinder haben. Die EU verbietet zwar Elektroschrott zu exportieren, trotzdem finden ca. 155.000 Tonnen jährlich den Weg von Deutschland nach Afrika.
Vorangetrieben wird die ganze Situation außerdem durch eine sogenannte „geplante Obsoleszenz“, das bedeutet, dass manche Hersteller von elektronischen Geräten vorprogrammierte Schwachstellen in ihre Produkte einbauen. Bricht dann eine solche Stelle, zahlt sich zumeist eine Reparatur nicht mehr aus. Ein neues Gerät wird angeschafft und das alte entsorgt. Man schätzt, dass für diese Vorgangsweise ca. 16–18 Großkraftwerke und sieben Müllverbrennungsanlagen der Mehraufwand sind.
Werfen wir einen kurzen Blick auf die Autoindustrie
In der Autoindustrie wird natürlich ebenfalls geschummelt und gemogelt, nur um an das Geld der Konsumenten heranzukommen. Spitzenmanager zahlen sich Bonuszahlungen aus, die sich in schwindelnden Höhen bewegen. Nun gut, das müssen diese Bosse mit sich ausmachen.
Wesentlich interessanter wird es jedoch dann, wenn die Abgase manipuliert und die Gesundheit vieler Menschen dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird. Ja, die Konzerne bekommen hohe Geldstrafen (die ja am Ende des Tages wieder der Konsument zahlt), manche Manager kommen sogar vor Gericht, zumeist unbeachtet bleiben jene Menschen, die die Ideen der Konzerne umgesetzt haben. Wäre es in diesem Fall nicht angebracht gewesen, etwas Zivilcourage zu zeigen und die Anweisungen nicht blind zu befolgen?
Ganz ähnlich ergeht es uns derzeit mit den viel gepriesenen Elektroautos, die vielen „grün“ denkenden Mitbürgern als Feigenblatt dienen. Hinter dem emissionsfreien Antrieb stehen jedoch Fakten, die gerne vergessen werden.
Außer Frage steht natürlich, dass ein Elektroauto emissionsfrei fährt und dadurch die Luftqualität in den Städten deutlich verbessert werden kann. Dies schürt natürlich die Hoffnung, dass die Städte wieder zu lebenswerten Orten werden, zumindest was die Luft angeht. Unbeachtet bleiben jedoch oft sehr heikle Fakten, die wir uns etwas näher ansehen wollen.
Das „Herz“ jedes Elektroautos ist seine Batterie. In manchen Typen werden Batterien mit einem Gewicht von ca. 700 (!) Kilogramm eingebaut. Für diese Batterien werden spezielle Elemente verwendet, wie zum Beispiel Lithium und Kobalt, deren Gewinnung ethisch und moralisch nur schwer zu akzeptieren ist. Trotzdem wird das E-Auto von den Grünparteien in Europa als der „Wunderwuzzi“ hochgepriesen.
Eine große Menge an Lithium wird in Chile abgebaut. Dazu wird das lithiumreiche Grundwasser verwendet, in Becken geleitet und dort verdampft. Dies bedeutet einen massiven Eingriff in das Ökosystem.
„Die Förderung der Lake aus dem Grundwasser führt dazu, dass der Grundwasserspiegel sinkt und nicht nur die Flussläufe, sondern auch Wiesen und Feuchtgebiete austrocknen. Ursprüngliches Weideland geht verloren und dort nistende seltene Vogelarten sind bedroht. Die zahlreichen Lagunen, die dieses Ökosystem kennzeichnen, werden drastisch verändert. Und die ansässige, zum Großteil indigene Bevölkerung leidet unter Wassermangel. Grund dafür ist das gezielte Verdampfen des Wassers zur Erhöhung der Lithium-Konzentration in den Becken, ohne eine Vorkehrung, es aufzufangen oder wieder dem Grundwasser zuzuführen. Folglich sind Wiesen und Feuchtgebiete vom Austrocknen bedroht, was eine direkte Gefahr für fragile Lebensräume, nistende Vogelarten und ursprüngliches Weideland darstellt. So wird auch die Morphologie der Lagunen, die dieses Ökosystem kennzeichnen, drastisch verändert.“
Quelle: Global 2000
Ähnliche Probleme, wie sie in Chile bestehen, sehen wir auch in Afrika. Dort wird im Kongo, einem der ärmsten Länder der Welt, nach Kobalt gegraben. Es ist zwar richtig, dass die weit verbreitete Kinderarbeit durch Großminen ersetzt wurde, den Menschen geht es jedoch nicht wesentlich besser. In den Minen werden Sprengarbeiten durchgeführt und nicht selten kommt es vor, dass Menschen durch herumfliegende Gesteinsbrocken verletzt oder sogar getötet werden. In der Nacht schleichen sich junge Männer in die Minen und tragen das kobaltreiche Gestein zum Schwarzmarkt, um es zu verkaufen. „Wir stehlen nicht, wir nehmen nur, was uns gehört“, so die jungen Männer. Werden die Wächter auf das Treiben aufmerksam, lassen sie ihre Hunde los oder schießen sogar. Stellen wir uns doch einmal vor, dass große Konzerne die Wasserrechte in Österreich kaufen, das Wasser dann verkaufen und die Bevölkerung leer ausgeht. „Undenkbar“, werden Sie sagen – nicht so im Kongo. Das Land ist weit entfernt und der Hunger der Industrie nach Kobalt wächst. Ca. 50 Prozent des Kobalts, der für Batterien gebraucht wird, stammt aus Afrika und eine Batterie eines großen E-Autos wiegt nicht selten bis zu 700 Kilogramm. Fakten, die man uns Konsumenten besser verschweigt.
Wir sehen also, dass der Fortschritt im digitalen Bereich, aber auch bei der Herstellung von Elektrogeräten große Probleme mit sich bringt und die Umwelt massiv belastet.
Landwirtschaft und Ernährung
In fast keinem anderen Bereich der Weltwirtschaft wird so viel gemogelt, gestreckt, gefärbt, gepanscht und gelogen wie in der Lebensmittelindustrie. Sie kennen unsere Ausrichtung von „Natur heilt“. „Das Lebensmittel soll dein erstes Heilmittel sein.“ (Hippokrates) – leider wird dieser Satz nur selten befolgt, fast gar nicht in der modernen Medizin. Beginnend mit der Nahrungsmittelproduktion werde ich nun einige Fakten aufzählen, die drastisch verdeutlichen, welchen Weg diverse Produkte hinter sich haben, bevor sie in unseren Einkaufstaschen und dann auf den Tellern landen.
Landwirtschaft
Jedes Jahr werden ca. 158.000 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. Ein Vergleich dazu: Österreich hat eine Fläche von ca. 83.000 Quadratkilometern. Es wird also jährlich mindestens die doppelte Größe von Österreich an Regenwald vernichtet – für Holz, Papier, Umwandlung in Ölpalm- oder Sojaplantagen, Rinderweiden oder zur Ausbeutung von Bodenschätzen wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas oder zum Bau von Großstaudämmen. Indigene Völker werden vertrieben (im besten Fall), bislang noch unbekannte Heilpflanzen werden ausgerottet, ebenso nimmt man Tieren ihre Lebensräume weg.
In unseren Breitengraden werden Böden gedüngt, durch Maschinenarbeit verdichtet, genmanipulierte Pflanzen sind bei uns zwar noch verboten, in vielen Ländern aber erlaubt. Monokulturen werden errichtet, die Schädlingen die Möglichkeit geben, sich zu vermehren, danach werden Insektizide eingesetzt, um den Ernteschaden so gering wie möglich zu halten. In vielen Regionen Europas kommt es daher zu einem massiven Insektensterben, das bis zu einem 75-prozentigen Rückgang der Insektenpopulation geführt hat. Die Gründe dafür sind die Verarmung der Landschaft durch intensive Landwirtschaft, Überdüngung, intensive Forstwirtschaft, Lichtverschmutzung (Insekten sind oft nachtaktiv und sterben an Straßenlampen etc. – man schätzt, dass es in Deutschland eine Milliarde Insektenopfer pro Nacht gibt) und naturfeindliche Privatgärten (ca. drei Prozent der Fläche von Deutschland sind private Gärten, diese werden nicht insektengerecht bewirtschaftet, sondern mit etwa 600 Tonnen Pestiziden jährlich belastet).
Wohin führen diese Maßnahmen? Lebensmittel müssen billig sein (Beispiel BILLA, dieser Markenname leitet sich ab von „Billigladen“). Die Kunden verlangen nach Rabatten („Rabattmarkerln“ bei der Spargruppe), die wiederum zum Kauf animieren. Was in den Läden, in Restaurants, auf Schiffen oder auch in den Haushalten nicht verbraucht wird, wird vernichtet. So schätzt man, dass in den Industrieländern ca. ein halbes Kilogramm an Lebensmittel pro Einwohner am Tag entsorgt wird. Produkte, die Ressourcen verbraucht haben (Energie, Düngung u. s. w.), werden weggeworfen, am nächsten Tag sind die Regale wieder gefüllt. In der Schweiz werden 2,5 Millionen Tonnen an Lebensmitteln jährlich entsorgt, davon sind zwei Drittel bei der Entsorgung noch genießbar.
Tiere werden gemästet und unter unglaublichem Leid durch die Länder transportiert. Kälber aus Österreich werden nach Spanien und in den Libanon exportiert, zusammengepfercht, durstend, verängstigt. Österreich wiederum importiert Kalbfleisch, um das weltberühmte Wiener Schnitzel herzustellen, das ja eigentlich aus Mailand stammt. Rinder sind Klimasünder. Sie geben Gase ab, die zur Erderwärmung beitragen. Man muss ja nicht gleich Vegetarier oder Veganer werden, aber Fleisch aus dem Supermarkt? Nein danke!
Nicht nur, dass die Lebensmittelproduktion die Umwelt massiv belastet, so werden auch noch minderwertige Produkte aus den Schätzen der Natur hergestellt. Leer an Inhaltsstoffen, reich an unnötigen Kalorien, mit viel Aufwand beworben und mittels Aktionen verkauft. Rechnen Sie sich selbst aus, wie Ihre persönliche und die globale Gesundheit darunter leiden. Die moderne Nahrungsmittelproduktion verursacht nicht nur Leid und Umweltverschmutzung, sondern auch chronische Krankheiten. Diese Krankheiten bilden wiederum den Nährboden für eine sehr mächtige Industrie, die Pharmaindustrie.
Die Gesundheitsindustrie
Ich möchte mit den folgenden Gedanken nicht den Eindruck erwecken, dass ich ein Gegner der Schulmedizin bin. Täglich werden in unseren Spitälern Menschenleben gerettet und viele Fertigkeiten von Ärzten und Ärztinnen wären vor 20 Jahren noch unvorstellbar gewesen. Die Schulmedizin hat, meiner Meinung nach, absolute Berechtigung angewendet zu werden.
Problematisch wird es nur dann, wenn von verschiedenen Seiten eine Gewinnmaximierung angestrebt wird. Nahezu alle großen pharmazeutischen Unternehmen sind börsennotiert, daher steht natürlich die Gewinnmaximierung in der ersten Reihe jener Aufgaben, die die Konzernbosse zu erledigen haben. Die dreißig größten Pharmaunternehmen haben zusammen einen Börsenwert von mehr als 600 (!) Milliarden Dollar. Die Pharmariesen sind, zumindest wenn es nach dem Denken der freien Marktwirtschaft geht, zu wahren Geldmaschinen geworden. „Gewinnmaximierung vor Gesundheit“ lautet ihre Devise und es werden nicht jene Medikamente verkauft, die am besten wirken, sondern jene, die die höchste Gewinnspanne haben.
Natürlich muss auch an der Basis gearbeitet werden. Dazu zählen durchaus Praktiken, die man als kriminell bezeichnen kann. Wenn zum Beispiel eine Pflanze gefunden wird, die in vielen Bereichen Abhilfe schaffen könnte, dann ist man bemüht, über Lobbyisten auf die Gesetzgeber Einfluss zu nehmen, damit diese Pflanze verboten wird. War es ein Zufall, dass ein Gesetz verabschiedet wurde, das den Verkauf des einjährigen Beifuß (Artemisia annua) in Europa verbietet (geschehen im Dezember 2019)? Immerhin ergaben erste Forschungen, dass die Pflanze möglicherweise bei Viruserkrankungen (auch Covid-19) eingesetzt werden könnte. Bei Malaria wird der Beifuß bereits in Afrika eingesetzt, auch das gefällt der Pharmalobby gar nicht (mehr Information gibt es in dem Film „Das Fieber“). Der Film „Das Fieber“ wird zum Krimi, der aufzeigt, wie Mächte wie die Weltgesundheitsorganisation, Pharmakonzerne wie Novartis und Stiftungen wie jene von Bill und Melinda Gates vom Leid der Menschen profitieren.
Die Pharmaindustrie befindet sich in einem wahren Machtrausch, getrieben von Geld und Gier. Ethik und Moral sind Fremdwörter in diesem Geschäft. Vor nichts hat diese Industrie allerdings mehr Angst als vor gesunden Menschen, denn diese sind „Umsatzkiller“. So ist doch die Tatsache interessant, dass weltumspannende Lebensmittelkonzerne mit der Pharmaindustrie unter einer Decke stecken. Dies geschah mit Nestlé und Pfizer. Immerhin kaufte der Schweizer Konzern um zwölf Milliarden Dollar das Segment der Säuglingsnahrung von Pfizer. Vermittler des Deals war Emmanuel Macron, der diese Tätigkeit sicherlich nicht selbstlos gemacht hat.
Die Pharmaindustrie ist mit vielen Institutionen verflochten, natürlich auch mit der WHO. Manche Pharmariesen halten von ihren „Konkurrenten“ Aktienpakete, das schützt natürlich gegen einen gesunden Wettbewerb. Wenn Sie mehr über dieses Thema wissen wollen, dann lesen Sie den Blog von René Gräber (www.naturheilt.com). Man kann einen Newsletter gratis abonnieren.
Was können wir tun?
Bevor wir uns mit Lösungen beschäftigen, möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Es war vor vielen Jahren ein kleines Dorf in Indien. Reichtum gab es keinen, die Menschen lebten von dem was sie anbauten. Wenn sie Glück hatten, konnten sie einen Teil der Ernte verkaufen. Eines Tages blieb jedoch der Regen aus, dies war eine Katastrophe für die Bewohner des Dorfes. Doch es kam ein Regenmacher zu ihnen und die Dorfbewohner fragten ihn, ob er helfen könne. Der Regenmacher antwortete, dass er es versuchen könne, aber er brauche dazu eine Hütte. Er bekam die Hütte und zog sich zurück. In den nächsten Tagen passierte nichts und Unruhe breitete sich im Dorf aus. Doch langsam veränderte sich der Himmel, Wolken zogen auf und es begann ausgiebig zu regnen. Als die Dorfbewohner den Regenmacher fragten wie er das gemacht habe, sagte er: „Ich kam in euer Dorf und bemerkte, dass hier etwas nicht stimmte. So zog ich mich zurück, um herauszufinden was bei mir nicht in Ordnung war, ich brachte die Dinge in mir in Ordnung und der ersehnte Regen kam“.
Diese kurze Parabel lehrt uns, dass es in schlechten Zeiten nicht zielführend ist, mit dem Finger auf „die Anderen“ zu zeigen, sondern bei sich selbst zu beginnen, auch dann, wenn man plötzlich nicht mehr mit dem Strom schwimmt. Ich gebe zu, dass die Möglichkeiten des Einzelnen limitiert sind, aber mit Kooperation und mit ausreichender Kommunikation kann man viel bewegen.
Dazu einige Gedanken:
- Werden Sie sich der Macht des Konsumenten bewusst, produziert werden nur Dinge, die auch gekauft werden.
- Denken Sie global und handeln Sie lokal. Nützen Sie die Angebote lokaler Produzenten und vermeiden Sie, so gut es geht, Supermärkte.
- Spielen Sie nicht bei jedem Trend mit (elektronische Geräte, Bekleidung etc.).
- Überlegen Sie sich, ob die Banken noch ein sicherer Platz für Ihr erspartes Geld sind. Falls Ihnen Zweifel aufkommen, die durchaus ihre Berechtigung haben, dann bringen Sie Ihr Geld in Sicherheit.
- Schulen Sie Ihre Kinder. Sie können Bilder herzeigen, die Teile der Problematik darstellen. Es klingt hart, aber Menschenaffen sterben aus, weil ihr Lebensraum in Palmölwüsten umgewandelt wird. Palmöl findet sich in Nutella wieder. Erklären Sie Ihren Kindern die Probleme hinter der Produktion der Lebensmittel.
- Machen Sie sich mit den Schätzen der Natur vertraut und achten Sie diese. Sehr oft helfen Pflanzen und Pflanzenextrakte besser als chemische Produkte.
- Meiden Sie die Produkte großer Konzerne, wie zum Beispiel Nestlé. Diese Konzerne haben niemals ihre Gesundheit im Sinn, sondern lediglich Ihre eigene Gewinnmaximierung.
- Geben Sie auch den Glauben an eine gerechte Politik auf. Politik und Wirtschaft sind so eng miteinander verbunden, dass von beiden Seiten keine Objektivität mehr möglich ist. Alle Interessen sind auf das Geld gerichtet, das Sie verdienen und Ihre Stimme zu Wahlzeiten. Verweigern Sie Ihre Stimme abzugeben, denn dann sind sie stumm.
Die Liste der möglichen Initiativen, die von Ihnen ausgehen könnten, ist natürlich nicht vollständig und es braucht auch Mut und etwas Fantasie neue Wege zu beschreiten. Wir sollten uns auch bewusst sein, dass der Weg kein leichter ist, dennoch zahlt es sich aus ihn zu beschreiten, denn es kann Leben retten.
Nun frage ich am Ende des Artikels noch einmal: „Geht es der Wirtschaft gut, geht es uns allen dann gut“?