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Scholé-Nachrichten – Juni 2024

Scholé News Titelbild

Der Staat gleicht einem riesigen Haus

Heute möchte ich mit einem Gleichnis beginnen. Es fiel mir ein, nachdem ich eine wundersame wahre Geschichte gehört hatte, die ich euch am Ende erzählen will. Der Staat gleicht einem riesigen Haus mit sehr, sehr vielen Wohnungen – kleine und große, manche heruntergekommen, andere wunderschön eingerichtet. Wie alle Lebensräume gehört das Haus dem Schöpfer, der es seinen Geschöpfen frei zur Verfügung stellt. Das wissen die Bewohner aber nicht, denn über viele Generationen mussten ihre Vorfahren für ihren Lebensraum stets Miete bezahlen. Deshalb tun ihre Nachkommen das wie selbstverständlich noch heute.

Wem das Haus gehört, fragt niemand, weil man ja immer nur mit der scheinbar allmächtigen Hausverwaltung zu tun hat. Sie treibt die Mieten ein, kümmert sich um die Instandhaltung von Dächern, Gängen, Stiegenhäusern oder Aufzügen. Sie ist für Gas, Strom, Müllabfuhr sowie die Auswahl der Hausbetreuer zuständig und kontrolliert gelegentlich die Wohnungen der Mieter, um zu überprüfen, ob auch alle die Hausregeln brav einhalten.

Kommt es unter den Bewohnern zu Auseinandersetzungen, scheuen sie vor klärenden Gesprächen meist zurück. In 9 von 10 Fällen wenden sie sich an die Hausverwaltung mit der Bitte, den Streit zu schlichten und für Gerechtigkeit zu sorgen. Die Hausverwaltung weiß natürlich genau, wer die einflussreichen Mieter sind, deren Interessen stets Vorrang haben, und welche Mieter man mit freundlichen Worten und billigen Scheinlösungen abspeisen kann. Um diese traditionelle Ordnung aufrecht zu erhalten, werden notfalls einfach Zusatzregeln erfunden.

Die Rechte der Mieter

Alle 4 Jahre lädt die Hausverwaltung zu Mieterversammlungen ein, bei denen es um die Beschwerden der Bewohner und um geplante Reparaturen oder Verbesserungen des Hauses geht. Da sie ihre lukrativen Posten unbedingt behalten wollen, legen sich die Hausverwalter ordentlich ins Zeug und versprechen den Mietern jedesmal das Blaue vom Himmel. Da ihre Versprechungen nicht einklagbar sind, brauchen sie sich ja keine Zurückhaltung aufzuerlegen.

Größeren Ärger bekamen die Hausverwaltungen bisher nur dann, wenn sie den Bogen so weit überspannten, dass die Mieter das Vertrauen ganz verloren und sich zusammentaten, um ihre Interessen gemeinsam zu verteidigen. Derlei Aufstände dauerten aber nie allzu lange, denn die Hausverwaltungen saßen am längeren Ast. Sie griffen auf altbewährte Tricks zurück, um die neu entstehenden Interessengemeinschaften so rasch wie möglich in feindliche Lager zu spalten und gegeneinander aufzuhetzen.

Teile und herrsche

Dieses Prinzip hat bisher immer tadellos funktioniert, manchmal auf Kosten des Gebäudes, das bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Mietergruppen arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Doch für die Verwaltungen bedeutete das letztlich nur einen willkommenen Zuwachs an lukrativen Reparaturaufträgen und neuen Sicherungsmaßnahmen – unterm Strich also Mehrkosten für die Mieter und Mehreinnahmen für die Verwalter und die mit ihnen verbandelten Firmen.

Durch die technologische Entwicklung der letzten 3 Jahrzehnte sehen sich Hausverwaltungen nun aber erstmals vor unbekannte neue Herausforderungen gestellt. Die so praktische und bequeme Digitalisierung aller Verwaltungsaufgaben hat ihnen zunächst eine Menge neuer Mitarbeiter und noch viel mehr Kontrollmöglichkeiten über Mieter und Medien beschert. Das war hoch willkommen.

Weht in neuer Wind?

Leider sind ein paar widerspenstige Mieter jedoch auf die Idee gekommen, den Spieß umzudrehen. Frech missbrauchen sie die neue Technik, um sich untereinander zu informieren und zu vernetzen. Hinterrücks verschaffen sie sich Einblick in wohlweislich streng geheime Verwaltungsunterlagen, anstatt wie bisher den offiziellen Abrechnungen Glauben zu schenken und sich von den hauseigenen Zeitungen und Medien erklären zu lassen, was sie worüber zu denken haben.

Damit nicht genug, haben diese aufsässigen Mieter zunächst einzelne Nachbarn, dann aber sogar Mieter anderer Häuser mit ihrem Misstrauen angesteckt! Es steht zu befürchten, dass künftig in verschiedenen Häusern mehr und mehr Mieter unangenehme Fragen stellen werden, bis die Zahl der Unzufriedenen ein gefährliches Maß erreicht. Das können die Hausverwaltungen natürlich nicht dulden.

Das Imperium schlägt zurück

Also verdoppeln sie ihre Anstrengungen, um rebellische Mietergemeinschaften einzuschüchtern und zu spalten. Sie schüren Angst und Unruhe, indem sie vor bevorstehenden Wetterkatastrophen warnen. Sie erhöhen Betriebskosten, Strompreise und Abgaben für die Hausbewohner empfindlich, während sie Fremden nun plötzlich gratis Wohnraum zur Verfügung stellen. Das macht natürlich böses Blut und wird hoffentlich bald soviel Stress und Chaos erzeugen, dass die Hausverwaltungen wieder in ihrer Lieblingsrolle als Retter und Nothelfer auf den Plan treten können.

Sollten die bisher getroffenen Maßnahmen allerdings nicht ausreichen, wird im Verband der Hausverwalter schon länger darüber nachgedacht, die Zahl der Mieter radikal zu dezimieren. Erste Versuchen laufen bereits. Sie müssen selbstverständlich streng geheim gehalten werden! Auch als Unfälle getarnte Anschläge oder inszenierte Konflikte mit den Bewohnern anderer Häuser werden in Erwägung gezogen, um die eigene Existenz samt den wohl erworbenen Privilegien zu retten. Schließlich ist jedem das Hemd näher als der Rock…

Neue Perspektiven

Und wie sieht die Sache aus der Perspektive der rebellischen Mieter aus? Sie haben erkannt, dass sich die Hausbewohner seit unzähligen Generationen aus Unwissenheit und Trägheit betrügen ließen. Aus den geleakten Unterlagen geht klar hervor, dass die Hausverwaltungen keineswegs so anständig wirtschaften, wie sie behaupten. Durch Absprachen mit Firmen und Versicherungen haben sie vielmehr deren Gewinne und ihre eigenen Einnahmen immer weiter erhöht, klarer Weise stets auf Kosten der Mieter.

Die Rebellen haben berechnet, dass sie selbst und ihre Mitbewohner nicht nur enorme finanzielle Vorteile hätten, würden sie füreinander arbeiten statt für die Hausverwaltungen: Sie könnten sich auf wenige klare Regeln einigen, die ihre Interessen weit wirksamer schützen würden als der derzeitige unüberschaubare Paragraphensalat. Um ihren Lebensraum zu verschönern, hätten sie die Freiheit, Gärten anzulegen und die normierten Wohnungen von Grund auf umzugestalten, statt ihre Kreativität weiterhin auf ein bisschen Dekoration zu beschränken.

Sie könnten aus jedem Haus ein Familienhaus machen, wo man alles teilt, sich auf Augenhöhe begegnet und einander gegenseitig beisteht. Dazu müssten sie allerdings den Spaltungsversuchen von innen und außen widerstehen, indem sie konsequent auf Gerechtigkeit, Vertrauen, Kooperation und Selbstverantwortung setzen und ein für allemal aufhören, ihre wichtigsten Angelegenheiten an anonyme Hausverwaltungen zu delegieren.

Wem gehört unser Haus?

Immer mehr Aufständische sind in letzter Zeit auch der beinahe in Vergessenheit geratenen Frage nachgegangen, wem das Haus denn eigentlich gehört, in dem sie wohnen? Zu ihrer großen Überraschung haben sie erfahren, dass nicht nur ihre fremden neuen Nachbarn gratis im Haus wohnen dürften, sondern alle anderen genauso! Der Hausbesitzer ist nämlich der Schöpfer selbst! Er lässt jedem Bewohner die Freiheit, seine Interessen an übermächtige Hausverwaltungen abzutreten, oder sich dem tatsächlich allmächtigen Schöpfer anzuvertrauen und mit Seiner Hilfe die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Sobald die Hausbewohner Seiner Einladung folgen, alle ihre Wünsche, Träume, Sorgen und Nöte mit Ihm, dem gütigen Eigentümer, zu besprechen, würden sich sämtliche hierarchischen Ordnungen unter ihnen automatisch auflösen. Es gäbe auch keine Spaltung mehr, denn der Schöpfer liebt alle seine Kinder ohne Unterschied. Mit Seiner allmächtigen Hilfe lassen sich deshalb immer Lösungen finden, die für alle gleichermaßen günstig sind!

Falls ihr meint, das sei leider nichts als ein schönes Märchen, hört euch zum krönenden Abschluss bitte die wahre Geschichte an, die mich zu diesem Gleichnis inspiriert hat:

Eine wahre Geschichte, die Schlagzeilen machen müsste

Der amerikanische Ausnahmejournalist Tucker Carlson fuhr kürzlich nach El Salvador, um Nayib Bukele, den 42-jährigen Präsidenten dieses kleinen zentralamerikanischen Staates zu interviewen. Er wollte wissen, wie es Bukele gegen alle innen- und außenpolitischen Widerstände 2019 gelungen war, Präsident zu werden und das Land schon während seiner ersten Amtszeit so positiv zu verändern, dass er kürzlich mit 85% der Stimmen wiedergewählt wurde. Hatte El Salvador zu Beginn seiner Präsidentschaft die höchste Kriminalitätsrate weltweit, ist es heute das sicherste Land der westlichen Hemisphäre!

Dafür gibt es 2 Erklärungen, sagt Bukele, eine offizielle und eine WAHRE. Die offizielle Erklärung spricht von einem sorgfältig erarbeiteten 6 Punkte-Plan. Allerdings kostete schon die Umsetzung des ersten dieser 6 Punkte so viele unschuldige Menschenleben, dass der Plan abgebrochen werden musste. Die Bandenmitglieder – Räuber, Drogendealer, Auftragsmörder und teilweise bekennende Satanisten – schnappten sich nämlich x-beliebige Leute von der Straße als Geiseln und brachten sie kaltblütig um. Innerhalb von nur 3 Tagen kam es zu 87 Morden.

Und nun die WAHRE Erklärung dafür, wie die herkulische Aufgabe gelingen konnte, 70.000 gefährliche Gangster hinter Gitter zu bringen: “ES WAR EIN WUNDER!”, sagt Bukele in dem Interview wörtlich. Gebete und die Anweisungen seiner inneren Stimme hätten zu diesem Wunder geführt, fügt der fromme junge Präsident hinzu, der manchmal sogar in aller Öffentlichkeit betet.

Frömmigkeit und Tatkraft

Mit überirdischer Hilfe gelang es ihm und seinen Mitstreitern, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Schritt 1: unter Einsatz von Militär und Polizei die Gefängnisse, die jahrzehntelang von Verbrecherkartellen kontrolliert worden waren, wieder unter staatliche Verwaltung bringen und neue Anhaltelager errichten. Schritt 2: die leidgeprüfte Bevölkerung zur Mitarbeit motivieren. Schritt 3: die ca. 70.000 Mitglieder der Verbrecherbanden verhaften und vor Gericht stellen. Innerhalb von 3 Jahren verloren bei dieser Aktion nur noch 8 Sicherheitsbeamte ihr Leben.

Die 6,3 Millionen Einwohner von El Salvador, die endlich in Frieden leben und arbeiten können, bewiesen Nayib Bukele bei der Wahl im Februar 2024 ihre Dankbarkeit. Der Präsident wurde mit 85% der Stimmen wieder gewählt. In seiner zweiten Amtszeit will er nun dieselbe Methode einsetzen, um Lösungen für die wirtschaftlichen Probleme seines bitter armen Landes zu finden – er bittet Gott um die dafür nötige Weisheit.

Diese in unseren Ohren märchenhaft klingende Geschichte ist noch aufschlussreicher, wenn man sie im Licht des ellenlangen Wikipedia-Eintrags über Nayib Bukele betrachtet, der dort in gewohnter Manier als „umstrittener” Präsident von El Salvador bezeichnet wird. Den unleugbar positiven Fakten werden jede Menge negativer Vermutungen und Verdächtigungen gegenübergestellt. Dass ein engagierter junger Politiker aus einem Drittweltstaat der ganzen Welt zeigt, wie Gewalt und Korruption zu überwinden sind, widerspricht offenkundig den vitalen Interessen der Propagandisten unserer westlichen Wertegemeinschaft!

Opfer oder Täter?

Wie verdreht diese westlichen Werte inzwischen sind, zeigt die Reaktion der spanischen Regierung auf einen Auslieferungsantrag El Salvadors für einen rechtmäßig verurteilten mehrfachen Mörder, der nach Spanien geflüchtet war. Spanien weigerte sich, den Mann auszuliefern und begründete diese Entscheidung damit, dass die Haftbedingungen in El Salvador den europäischen Standards nicht entsprächen. Es gibt, wohlgemerkt, keine erwiesenen Missstände in El Salvadors Gefängnissen! Der Täter müsste im Gefängnis bloß mit ähnlich bescheidenen Lebensbedingungen vorlieb nehmen wie die Mehrheit der Bevölkerung in seinem durch Gewalt und Korruption total verarmten Heimatland…

Zahlreiche Menschen merken es gar nicht mehr, wenn unter “humanitären” Vorwänden Täter zu Opfern gemacht werden und umgekehrt, weil Lügen im Gewand der Moral in unseren Breiten so alltäglich geworden sind. Damit wir nicht in Resignation verfallen, brauchen wir ermutigende Gegenbeispiele wie dieses, denn sie zeigen, dass es auch anders geht. Wenn wir langsam Erwachenden uns nicht mehr einschüchtern und in Links und Rechts, Grün und Blau, Oben und Unten spalten lassen, wenn wir mit Gleichgesinnten die Verantwortung für unsere Lebensräume übernehmen, tatkräftig für Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten und dabei der Weisheit des Schöpfers vertrauen, könnte die Menschheit künftig noch ganz andere Wunder erleben!

Mit zukunftsfrohen Grüßen
Alexandra

2. Auflage "Lernen ist wie Atmen"

Die 2. Auflage unseres Buches trifft auf ein völlig verändertes Lesepublikum.

Dass Lernen außerhalb der Schule überhaupt möglich wäre, galt 2017 als exzentrische Idee von ein paar Außenseitern. Inzwischen mussten sich alle Eltern, ob sie wollten oder nicht, mit außerschulischen Formen des Lernens auseinandersetzen.

Die Zahl der Schulabmeldungen ist seither explodiert und alternative Lernprojekte schießen wie Pilze aus dem Boden.

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