Schriftverkehr an GAIA zu HHO Zelle


Wirklich viel Kommunikation wickeln wir auf der Adresse [email protected] sehr regelmäßig ab. Heute erreichte uns eine besondere Nachricht eines Interessenten aus Deutschland, dessen Inhalt wir gern imMitgleiderbereich zugänglich machen möchten:

“An die technisch Verantwortlichen der Gesellschaft für autarke Energie, Technische Innovationen und Altruismus,

mit dieser Mail nehme ich Bezug auf die Aktivitäten zur ‘vollautomatischen GAIA HHO-Zelle’, insbesondere auf Ihr Video mit dem Titel ‘2. Workshop zur vollautomatischen GAIA HHO ZELLE’.
Es haben sicherlich schon andere Leute versucht, Ihnen klarzumachen, dass diese Geräte nichts anderes tun, als mit einem außerordentlich hohen apparativen Aufwand elektrischen Strom in Wärme umzusetzen, was mit vermutlich dem Aufwand entsprechenden hohen Verlusten einhergeht und damit den Bestrebungen einer Energieeinsparung glatt zuwiderläuft.
Dies ist aber nicht der Punkt, weswegen ich mich an Sie wende.
Mit Hilfe der Zelle wird ein zündfähiges Gasgemisch erzeugt, das im stöchiometrischen Verhältnis vorliegt (Knallgas). Somit handelt es sich um ein elektrisches Gerät, von dem eine Explosionsgefahr ausgeht. Demzufolge handelt es sich nach ATEX 94/4/EG um ein Gerät der Kategorie 1. Die technischen Anforderungen für solche Gräte gehen dahin, dass auch bei gleichzeitigem Auftreten von zwei beliebigen unabhängigen Störungen oder Fehlbedienungen die Sicherheit der Anlage gewährleistet sein muss. Dies muss in einer EG-Baumusterprüfung geprüft und durch eine dafür befugte Stelle bestätigt werden. In der Produktion muss sichergestellt werden, dass die fertiggestellten Produkte dem geprüften Baumuster gleichen.
In Ihrem Video ist von alledem nicht die Rede. Sie lassen ihre Geräte von technischen Laien montieren, deren Qualifikation für diese Tätigkeit nicht ersichtlich ist. Notwendige Zwischenprüfung zur Feststellung der Konformität scheinen nicht stattzufinden, zumindest sieht man im Video keinerlei Protokollierung von entsprechenden Prüfergebnissen. Aus diesen Sachverhalten komme ich zu folgenden Schlussfolgerungen:

  • eine gesetzlich vorgeschriebene EG-Baumusterprüfung liegt Ihnen nicht vor. Hierzu gehört eine systematische Gefahrenanalyse, die auch Fehlfunktionen und Fehlbedienungen einschließt. Beispielsweise sind bei solchen Anlagen baumustergeprüfte Sicherheitseinrichtungen vorzusehen (Druckentlastungen, Flammsperren) und die Anlage ist dem höchsten auftretenden Explosionsdruck entsprechend druckfest auszuführen. Eine noch so ausgeklügelte elektrische Steuerung kann dies nicht ersetzen.
  • in Ihrem Montageprozess durch technische Laien ist nicht sichergestellt, dass die Endprodukte auch die Eigenschaften eines geprüften Baumusters aufweisen, sollte so etwas tatsächlich existieren. Die offenbar als einziges durchgeführte Dichtheitsprüfung am Ende ist bei Weitem nicht hinreichend. Insbesondere die Sicherheitseinrichtungen wären zu überprüfen und die Ergebnisse zu protokollieren.
  • die Geräte sollen offenbar von technischen Laien betrieben werden, im Video wird davon gesprochen, dass man das erzeugte Knallgas auch zwischenspeichern und ‘die Möglichkeiten testen’ will.
  • regelmäßige Inspektionen und Wartungen zur Aufrechterhaltung einer Betriebssicherheit der Geräte – wenn sie denn überhaupt von Anfang an gegeben sein sollte – scheinen ebenfalls kein Thema zu sein.

Wenn diese Vermutungen auch nur teilweise zutreffen, dann geht von Ihren Anlagen und deren Betrieb eine erhebliche Gefahr für die Umgebung aus, die in Explosion und Brand besteht, zu schweren Sachschäden, zu schweren Verletzungen von Menschen, sogar vielleicht zu Todesfällen führen kann.
Ich denke, Sie sollten die Konsequenzen hieraus ziehen und solange keine neuen Geräte herstellen, bis Sie einen hinreichenden Sicherheitsstandard in Ihren Geräten vorliegen haben. Natürlich sollten Sie die bisher in Verkehr gebrachten Geräte zurückziehen oder anders dafür sorgen, dass sie nicht mehr in Betrieb genommen werden. Die Maßnahmen sollten insbesondere auch die intensive Schulung der zukünftigen Betreiber durch autorisiertes Fachpersonal bezüglich der Anlage und dem Umgang mit explosiven Medien beinhalten. In Deutschland wären die Industrie- und Handelskammern oder der TÜV geeignete Anbieter solcher Schulungen, in Österreich kenne ich die Situation nicht.
Sie selbst sollten ihr Unternehmen oder was immer auch Ihre Organisation darstellt, durch eine dafür befugte Stelle hinsichtlich ATEX zertifizieren lassen und einen ATEX-Beauftragten installieren, der entsprechend ausgebildet ist und sich regelmäßig weiterbildet.
In der Zwischenzeit, bis dies alles durchgeführt ist, wäre es natürlich äußerst sinnvoll, wenn Sie sich mit einem Physikbuch beschäftigen würden, insbesondere mit dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik (Energieerhaltung), auch eine Beschäftigung mit den Begriffen Arbeit, Leistung und Energie wäre von Vorteil, aber das ist hier nicht das Thema.

Es würde mich freuen, wenn ich nicht, wie bei Ihren Kollegen hier in Deutschland, die Überwachungsbehörden einschalten müsste, sondern Sie von sich aus die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Mit freundlichen Grüßen
*anonymisiert

Wir nehmen diese Nachricht als Ansporn, die HHO Technik alsbald möglich weiter zu verbessern und beabsichtigen, den Einsender aktiv einzuladen, daran teilzunehmen.

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