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Höchstpreise dank „Energiewende“

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Technische Fehler an der europäischen Stromleitbörse EEX in Leipzig

Jetzt ist schon wieder was passiert … denkt sich der Autor als interessierter Laie. Aufgrund von noch unbekannten technischen Fehlern an der europäischen Stromleitbörse EEX in Leipzig am 25.6.2024 zeigt sich die wahre Auswirkung der vollkommen fehlgeleiteten Energiewende speziell in Deutschland. Was ist passiert?

Die übliche, rein virtuelle Verbindung der nationalen Strommärkte- und Börsen (Coupling) hat bei der Preisbildung nicht funktioniert, so musste die EEX den Strom für den Folgetag am 26.6.2024 jeweils pro Land auktionieren. Das hat die (höchstwahrscheinlich nicht nur menschlichen) Akteure überfordert und speziell für Deutschland ein erstaunlich klares, erschreckendes Bild der tatsächlichen Lage gezeichnet. „Flatterstrom“ (Strom aus Windkraft- und Solaranlagen) aus sogenannten erneuerbaren Quellen zum Niedrigst- oder gar Minustarif wenn die Sonne scheint und vielleicht der Wind weht. Künstlich exorbitante Preise aus verpönten, aber börsetechnisch die Situation doch rettenden kalorischen Kraftwerken bis über 2000 Euro pro MWh für die Mehrheit der Stunden, denn ein Tag hat immer noch 24 davon. Herausgekommen ist ein Durchschnittspreis von astronomischen fast 500 Euro pro MWh! Das muss tatsächlich von Unternehmen und Verbrauchern mit flexiblen Tarifen bezahlt werden.

In Frankreich zeigt sich der Wegfall der Nachfrage aus Deutschland mit einem Preis von 0,6% (!!!) des Preises in Deutschland, das sind ziemlich genau die Produktionskosten der Atomkraftwerke, denen es egal ist, ob die Sonne scheint oder der Wind weht.

Eex Bildschirmfoto

Die Kleinheit des österreichischen Marktes ist wahrscheinlich die Ursache, dass der enorme, momentan auch stark exportierte Wasserkraftüberschuss nicht zu einer ähnlichen Preisentwicklung wie in Frankreich geführt hat, zwei Spitzenwerte ziehen den Schnitt weit nach oben. Alleine deren Entfernung würden den Preis auf das (durch die starke deutsche Nachfrage überhöhte) Marktniveau senken. Beim letzten Drittel des Tages hatten es alle kapiert und der Preis drehte (im Gegensatz zu Deutschland) komplett ins Minus.

Das Coupling für den 27.6.2024 hat wieder wie gewohnt funktioniert, die Preise sind ca. wieder dort wo sie jüngst immer waren, viel zu hoch für die Jahreszeit, aber das ist der Markt. Somit zahlen auch alle umliegenden Länder fleißig mit bei der Energiewende ins deutsche Nirgendwo.

Der die Gesetze der Physik komplett ignorierende, ideologisch verordnete Umbau der deutschen Stromerzeugung hat zu höheren CO2 Emissionen, dramatischen Versorgungslücken (schon jetzt im Sommer!) und hohen Preisen geführt. Dabei ist das erst der Anfang. Bald gibt es viele kalorischen Kraftwerke nicht mehr, die noch letzten Winter unter Volllast Strom produziert haben, um den Wegfall der letzten drei modernsten Atomkraftwerke zu kompensieren. Diese haben mit ca. 30 TWh genauso viel produziert wie der österreichische Verbund mit über 100 Wasserkraftwerken.

Leider lautet das Motto immer noch: Mehr Zubau von Photovoltaik und Wind, aber Europa ist (zum Glück) kein Imperium mehr, in dem die Sonne nicht untergeht. Eine erschreckende Anzahl von Akteuren scheint dies nicht zu wissen, aber dummerweise schalten die Menschen immer noch das Licht an, wenn es dunkel- und die Photovoltaik inaktiv wird.

Die vielfach besungenen, wirklich leistungsfähigen Speicher für den Flatterstrom gibt es auf Sicht übrigens garantiert nicht, aber das ist eine andere Geschichte.

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Kommentar Der Redaktion
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GRUNDLASTFÄHIGE ERNEUERBARE Energie

Es gibt verschiedene Technologien, die dazu beitragen können, die Verfügbarkeit von witterungsabhängigen Stromquellen wie Wind- und Solarenergie zu stabilisieren:

  • Speichersysteme sind ein wichtiger Baustein, um die Schwankungen bei der Produktion von Strom zu überbrücken. Beispielsweise können private Photovoltaik Anlagen mit Batterien kombiniert werden, um den Solarstrom besser nutzbar zu machen. Größere Speicher, die mit Wasserstoff oder Gasen arbeiten, werden in Zukunft benötigt, um größere Mengen Strom bedarfsgerecht zu speichern.

  • Neutrinovoltaik kann helfen, künftig Schwankungen im Netz zu reduzieren, indem sie als grundlastfähige erneuerbare Energiequelle den Bezug von Strom bei Endverbrauchern reduziert. Damit wird das Stromnetz entlastet.

Wenn witterungsunabhängige erneuerbare Energiequellen Einzug halten und durch intelligente Stromspeicher ergänzt werden, verkleinert sich der Aufwand zur Regulierung unserer Stromnetze.

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