2015 stand für die bis zum Hals verschuldete Regierung Griechenlands ein neues Rettungspaket zur Debatte.
Dabei ging es selbstverständlich nicht um die Rettung Griechenlands, sondern um die Rettung der Gläubiger. Diverse europäische Grossbanken nutzten die miserable Bonität Griechenlands aus, um Staatsanleihen zu exorbitanten Zinssätzen (bis zu 18%) zu kaufen.
Vor der Schuldenkrise floss viel schnelles Geld und später wurde der Scherbenhaufen mit öffentlichen Geldern der EU-Bürger zusammengekehrt. Die Gewinne wurden privatisiert und die Verluste sozialisiert. Der Gipfel dieser verlogenen Rettungsaktion war aber, dass der Grossteil der Rettungsgelder nicht Griechenland zugute kam, sondern den Spekulanten, die die Finanzkrise verursacht hatten.
Im Nachhinein wurde mehr oder weniger alles aufgedeckt und Goldman Sachs stand im Zentrum des Skandals. Einer der Drahtzieher war Mario Draghi, der inzwischen nicht etwa im Knast, sondern an der Spitze der EZB sitzt.
“Wie dumm muss man sein?”, fragten sich viele aufgeklärte Beobachter, als 2015 die Troika, die fragwürdige Kooperation von Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Kommission, mit einem neuen “Rettungspaket” nochmals einen obendrauf setzen wollte. Doch die Griechen setzten sich mit legitimen demokratischen Mitteln zur Wehr. Yanis Varoufakis, der charismatische Wirtschaftsprofessor, setzte seinen guten Ruf aufs Spiel, um das Referendum mutig anzuführen und die Griechen entschieden sich an der Urne laut und stolz für ein Oxi (dt. Nein).
Die Euphorie hielt leider nicht lange an, denn nur Stunden später kam die Hiobsbotschaft. Varoufakis warf unerwartet das Handtuch und der mutige Volksentscheid löste sich in Luft auf. Was sich genau hinter den Kulissen abspielte, wurde nie abschliessend aufgeklärt. Warum auch, die Brüsseler Bürokraten hatten sich schliesslich erfolgreich durchgemogelt, indem sie die Demokratie wieder einmal mit Füssen traten und das griechische Volk musste unten durch. Desillusioniert, aber nicht resigniert leitete Varoufakis seinen Abschied mit einem starken Satz ein:
“Das Referendum vom 5. Juli wird als einzigartiger Moment in der Geschichte bleiben, als sich eine kleine europäische Nation gegen die Schuldknechtschaft auflehnte.”
Nachdem Varoufakis vor dem Referendum von den Bilderberger Medien mit Fake News durch den Dreck gezogen wurde, musste er sich nun auch noch als Feigling darstellen lassen, weil ihm Tsipras in den Rücken fiel.
Doch am 29.10.2018 brach er das Schweigen und erklärte in einem brisanten Interview auf Skai, dass ihn George Soros damals über die Klinge springen liess: “Soros rief Tsipras im Jahr 2015 an und verlangte meine Entlassung.” Dem Vorwurf des Verteidigungsministers Panos Kammenos, dass Varoufakis fragwürdige Verbindungen zu Soros gehabt habe, entgegnete er: “Das Ausmass meiner Beziehung zu Soros beschränkt sich auf diesen Telefonanruf.”
Tipp: 2017 sprach Varoufakis in einem brisanten Interview Klartext und erklärte, dass nicht die Bürger, sondern die Politiker überwacht werden sollten.