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Scholé-Nachrichten März 2018

Liebe Scholé-Freunde, danke für die vielen positiven Rückmeldungen auf den Vorschlag, eine zivilgesellschaftliche INITIATIVE für BILDUNGSFREIHEIT zu starten!

Angeregt durch den Pioneers of Change Online-Kongress (er hatte über 10.000 Teilnehmer!) hat Melanie Hetterich die Pioneers of Change-Plattform genutzt, um ein Gruppentreffen zum Thema Bildungsfreiheit auszuschreiben, zu dem wir alle Interessierten herzlich einladen möchten:

Es findet im Wiener MARKHOF statt – einem „Dorf in der Stadt“ – wo man schon jetzt miterleben kann, wie bunt und fröhlich Leben und Lernen sein können, wenn sie sich – frei von institutionellen Fesseln und Rollenbildern – im selbstbestimmten Miteinander entwickeln dürfen.

1. Termin: Freitag, 6.4. um 18 Uhr, 1030 Wien, Markhofgasse 19

(Anmeldung willkommen, aber nicht nötig) Einladung bitte weiterleiten! Wenn genügend Teilnehmer zusammenkommen, könnten wir vielleicht wieder eine verdeckte Aufstellung machen.

Ebenfalls im Markhof haben wir nämlich schon Mitte März eine verdeckte Aufstellung zu dem Thema gemacht (Sibylle hat dankenswerter Weise dabei mitgeschrieben). Diese Aufstellung hat uns interessante Aufschlüsse darüber gegeben, was für den Erfolg unserer Initiative BF besonders wichtig ist: So sagte die Repräsentantin der MENSCHENRECHTE (die zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht wusste, wen oder was sie darstellte), hinter einem Sessel versteckt auf dem Boden kauernd, wörtlich: „Ich habe schon Feuer unter dem Hintern! Ich warte nur darauf, endlich gerufen zu werden“! Klingt das nicht ermutigend?

Das GERICHT wiederum (dessen Repräsentantin sich als „selbstgerechten Kotzbrocken“ beschrieb), änderte auf einmal seine Haltung, als es den REGELSCHULEN begegnete. Es sieht also ganz so aus, als wären engagierte LehrerInnen IM Regelschulwesen entscheidend, um die Richter (die ja ebenso wie die Lehrer Staatsbeamte sind) von der Notwendigkeit einer Neudefinition des Menschenrechts auf Bildung zu überzeugen! Reformschulen und Freie Schulen, die sich auch untereinander nicht ganz einig waren, nahm das GERICHT deutlich weniger Ernst :-)) Aber es äußerte klar, wovor es Respekt hat: Vor denen, die mutig und frei sind!

Die BILDUNGSFREIHEIT selbst war in einem beklagenswerten Zustand. Sie fühlte sich total an die Wand gedrängt und schwer bedroht. An ihrer Seite standen nur die MONTESSORISCHULEN (das einzige Reformschulkonzept, das Eingang ins Regelschulwesen gefunden hat!), doch sie konnten nichts für sie tun. Erst als unsere INITIATIVE BF das Feld betrat, meinte die BILDUNGSFREIHEIT, nun hätte sie endlich „einen Anker“ gefunden!

Das FREIE SPIEL nahm die zentrale Position in der Mitte des Feldes ein. Die BILDUNGSFREIHEIT war froh, es zu sehen, während alle übrigen (Schulen, Lehrer, Reformschulen, freie Schulen, Colearning Space, Gericht, Prüfungen usw.) so sehr mit sich oder miteinander beschäftigt waren, dass sie es gar nicht wahrnahmen. Das SPIEL fand das sehr bedauerlich, seinem Selbstbewusstsein und seiner Lebendigkeit tat das aber keinen Abbruch.

Die LEHRER interessierten sich ausschließlich für die PRÜFUNGEN, die einen festen Stand in der Mitte des Feldes hatten. Als jedoch das GERICHT und die MENSCHENRECHTE miteinander Kontakt aufnahmen, gingen die PRÜFUNGEN in die Knie (!) und wollten sich dann sogar hinsetzen. Dadurch erhielten die LEHRER erstmals freien Blick auf das SPIEL.

Die FREILERNER standen von Anfang bis Ende am äußersten Rand des Feldes neben der Tür, sahen manchmal vergnügt, manchmal eher besorgt zu, was da passierte, und hielten sich für alle Fälle den Fluchtweg offen. Ganz zum Schluss richtete sich das besondere Interesse der endlich zu neuem Leben erwachenden MENSCHENRECHTE jedoch ausgerechnet auf die FREILERNER, die bisher kaum jemand beachtet hatte.

Damit hat die Aufstellung einen Zustand vorweggenommen, der sich hoffentlich bald auch in der Alltagswirklichkeit manifestieren wird! Noch fühlen sich viele RichterInnen in Österreich verpflichtet, Freilernerfamilien zu bestrafen, wenn die Kinder nicht zu den vorgeschriebenen Jahresprüfungen antreten oder sie nicht bestehen. Warum ich das ganz und gar ungerechtfertigt finde, habe ich in einer allgemein gehaltenen ENTGEGNUNG zusammenzufassen versucht:

Mit der Anklage wird uns Eltern selbstbestimmt lernender Kinder unterstellt, unsere Söhne und Töchter

  1. BEWUSST zu schädigen, was verbrecherisch wäre. Oder
  2. ihnen UNBEWUSST Schaden zuzufügen, was bedeuten würde, dass wir unzurechnungsfähig sind!

Da erwiesenermaßen weder 1) noch 2) zutreffen (siehe dazu die Äußerungen des Jugendamts, beiliegende Gutachten, Zeugenaussagen usw.), können die der Klage zugrunde gelegten ANNAHMEN nicht den Tatsachen entsprechen:

  • Die 1. Annahme, dass Schulbildung für das Wohl eines Kindes unerlässlich sei.
  • Die 2. Annahme, dass verpflichtende Prüfungen über den Schulstoff der einzige Weg wären, das MENSCHENRECHT jedes Kindes auf Bildung zu gewährleisten.
  • Die 3. Annahme, dass positive Schulabschlusszeugnisse ein erfolgreiches und erfüllenden Berufsleben garantieren könnten.

Einer von vielen Gegenbeweise für die 1. Annahme:
In angelsächsischen Ländern hätte man das Recht auf prüfungsfreies Unschooling sicher nicht ausdrücklich geschützt, wenn Annahme 1) korrekt wäre.
Auch neuere und neueste Erkenntnisse aus Gehirnphysiologie, Verhaltensforschung, Pädagogik und Psychologie zeigen, dass Schulunterricht und Prüfungen, wie sie heute weltweit üblich sind, den Talenten und Bedürfnissen (vor allem hoch sensibler) Schüler und Schülerinnen vielfach nicht gerecht werden. Eben dies ist der Grund, weshalb engagierte Eltern neue Wege suchen!

Dass die 2. Annahme nicht auf Tatsachen beruht, lässt sich am einfachsten durch statistische Zahlen belegen:
Etwa 25% der PflichtschülerInnen sind nach 8 Jahren regulären Unterrichts und regelmäßig abgelegter Prüfungen nicht einmal in der Lage, sinnerfassend zu lesen oder einfache Rechnungen zu lösen. Sie scheitern also noch mit 14 oder 15 an Aufgaben, die von frei lernenden Kindern schon im Alter von 7 oder 8 Jahren bei Externistenprüfungen gefordert werden! Weitaus tragischer ist aus unserer Sicht allerdings die Vorstellung, welch kostbare Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Schule gescheiterte und gedemütigte Kinder auf anderen Gebieten entwickelt hätten, wenn man ihnen ermöglicht hätte, sich ihrem inneren Lehrplan gemäß frei zu entfalten…

Jede Menge Beweise gegen die 3. Annahme,
wonach eine abgeschlossene Schulbildung jungen Menschen eine gute berufliche Zukunft garantiert, liefern ebenfalls die statistischen Zentralämter. Die wenigen existierenden Studien über frei lernende Kinder dagegen zeigen, dass sich diese im späteren Leben sowohl sozial als auch beruflich leichter und besser in die Gesellschaft integrieren als vergleichbare Schulabgänger.

Deshalb treten wir dafür ein, selbstbestimmtes Lernen rechtlich nicht mehr automatisch mit Schulschwänzen gleichzusetzen und es endlich auch in Österreich wissenschaftlich zu erforschen, anstatt es aufgrund längst widerlegter Annahmen weiterhin unter Strafe zu stellen!

Ab Dienstag nach Ostern hilft mir ein lieber Freund, eine eigene Homepage für die Initiative Bildungsfreiheit zu erstellen. Bald melde ich mich wieder.

Alexandra, Sibylle und Melanie

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