SCHOLÉ-Nachrichten September 2018

Schole-Titelbild

Liebe Scholé-Freunde,
weil ich in unserem Landhaus keinen Internetanschluss hatte, sind die August-Nachrichten leider ausgefallen – und offenbar einigen von euch sogar schon abgegangen, wie ich zu meiner Freude vernommen habe :-))

Beim Forum Alpbach habe ich heuer wieder viele neue InteressentInnen kennengelernt und dabei festgestellt, dass es von Jahr zu Jahr leichter wird, über die Notwendigkeit der Bildungsfreiheit zu sprechen.

Möglich machen das vor allem die immer offensichtlicheren Mängel des herkömmlichen Schulsystems: Eine ausgezeichnete Zusammenfassung bietet zum Beispiel ein Kommentar der Sonderpädagogin Elisabeth Groihofer-Steidl, der unter dem Titel „Schule – ein Armutszeugnis und viele Fragen“ am 4.9. im Standard erschienen ist. Übrigens gab es in Alpbach auch ein Seminar zum Thema Bildung, an dem Teach for Austria KandidatInnen teilnahmen. Es trug den bezeichnenden Titel „Mission to Mars“! Ich habe für den Kriegsgott Mars, zu dem unser auf Konkurrenz und Wettbewerb beruhendes Unterrichtssystem ja tatsächlich sehr gut passt, nicht so viel übrig… :-)

ZUM ARTIKEL IM STANDARD

Also habe ich mich lieber zu der Gruppe gesellt, die sich für „Achtsamkeit in der Pädagogik“ einsetzen, und bin mit ihnen, auf einem Meditationspfad dem Bach entlang, langsam und bedächtig durch die herrliche Landschaft gewandert. Ehrengast war an dem Tag ein britischer Parlamentarier, ein weißhaariger Waliser mit Bubengesicht und lachenden blauen Augen namens Chris Ruane. Er erzählte, dass er selbst schon in jungen Jahren mit großem Erfolg Achtsamkeitsübungen ausprobiert hatte. Als Volksschullehrer animierte er später auch seine Schüler dazu, deren Eltern über die segensreiche Wirkung dieser einfachen Übungen staunten.

2012 kam Chris Ruane auf die Idee, seine 600 gestressten Parlamentskollegen per Rundmail einzuladen, sich für ein Achtsamkeitsseminar anzumelden, das ein hoch angesehener Professor von der Universität Oxford abzuhalten bereit wäre (an der es ein eigenes Mindfulness Center gibt). Immerhin 45 seiner Kolleginnen und Kollegen zeigten auf Anhieb Interesse. Gemeinsam mit anderen, die seither hinzugekommen sind, treffen sie sich allwöchentlich zu einer stillen Meditation, bei der Vertreter der verschiedensten Parteien friedlich nebeneinander sitzen. Das Projekt scheint ein großer Erfolg zu sein, denn es ist inzwischen von 40 Parlamenten in verschiedenen Ländern der Welt aufgegriffen worden!

Das Ziel aller Achtsamkeitsübungen ist die Versöhnung des Menschen mit seiner ursprünglichen Natur. Wer es schafft, ohne jede Ablenkung mit sich selbst in Resonanz zu gehen, kann allmählich seine innere Stimme wieder vernehmen, seine eigentlichen Wünsche und Bedürfnisse spüren, seine Verbundenheit mit allem Leben wahrnehmen. Das macht ihn unabhängig von äußerer Beeinflussung, bringt ihm seine Stärken zu Bewusstsein und lässt ihn seine Ziele klar erkennen.

„Wenn wir jedem 8-jährigen Kind Meditation beibringen würden, könnten wir die Gewalt in der Welt innerhalb von einer Generation beenden“,

sagte der Dalai Lama einmal. Am 12.12.2002 wurde die Gehirnfrequenz des Dalai Lama gemessen: Sie lag permanent bei etwa 5 Hertz (5 Schwingungen pro Sekunde), was exakt der Gehirnfrequenz eines Kleinkindes entspricht. Die eines „normalen“ Erwachsenen liegt bei etwa 11 Hertz. 5 Hertz erreichen Erwachsene nur noch im Tiefschlaf oder in der Meditation.

Bei Kleinkindern wie bei Meditierenden schwingen zudem beide Gehirnhälften im gleichen Rhythmus, was eine erstaunliche Fähigkeit zur Wahrnehmung bewirkt. Die geniale Lernfähigkeit kleiner Kinder beruht darauf, nur sind sie sich dessen nicht bewusst. Erwachsene hingegen können den Zustand meditativer Konzentration bewusst erfahren, in dem Gefühl, Logik, Erfahrung, archaisches Wissen und intuitive Zugangsweisen in ständigem Austausch miteinander stehen. Das erklärt, wieso ein derart synchronisiertes Nervensystem eine Million mal schneller arbeitet als ein Computer, obwohl moderne Computer über millionenfach schnellere Verbindungen verfügen! Und wieso ein Computer zwar jede Menge Wissen verarbeitet oder sogar produziert, aber selbst wenn seine Leistungsfähigkeit noch so sehr optimiert würde, niemals weise Entscheidungen treffen könnte…

Wäre es nicht interessant, die Gehirnfrequenz frei lernender Kinder, die in Geborgenheit aufwachsen und deren natürliche Lernprozesse nicht gestört werden, mit denen gleichaltriger Volksschüler aus Laptop-Klassen zu vergleichen? Vielleicht gelingt es uns, ein solches Experiment anzuregen, denn demnächst werden wir wissenschaftliche Ergebnisse brauchen:

Einige Freilernereltern erhielten vor dem Sommer einen Bescheid, dass ihnen die Obsorge für ihre Kinder entzogen wird, weil diese die vorgeschriebenen Jahresprüfungen nicht absolviert haben. Ein schwer verkraftbarer Schock für die mutigen Eltern! Doch vielleicht war das der Auftakt für eine unvermutete Lösung. Als eine betroffene Mutter nämlich beim Jugendamt anrief und fragte, wie sie sich die Durchführung dieses Urteils vorzustellen habe, reagierte die zuständige Beamtin ungehalten. Ihr Ärger richtete sich nicht etwa gegen die Betroffenen – derart glückliche, wohl versorgte Kinder bekommen Jugendamtsmitarbeiter ja leider selten zu Gesicht -, sondern gegen das Gericht. Wieso war das für Obsorgefragen zuständige Jugendamt nicht einmal gefragt worden? Und auf welcher rechtlichen Grundlage sollten die BeamtInnen jetzt handeln? Sie waren schließlich nicht für schulische Fragen zuständig, sondern für das KINDESWOHL, und da gab es bei diesen Freilernerfamilien nichts zu beanstanden!

Fazit:
Das Jugendamt schickte eine Anfrage an das Höchstgericht und ersuchte um Klärung der Frage, ob selbstbestimmte Bildung an sich als Gefährdung des Kindeswohl definiert werden kann. Eine solche Anfrage kann das Gericht nicht ignorieren! An der Universität Gießen findet am 19.10. übrigens der zweite Juristenkongress zu dem Thema statt (https://fsg-kolloquium.de). Es besteht also Grund zur Hoffnung, dass ENDLICH ein Höchstgericht die wissenschaftliche Erforschung dieser selbstbestimmten Bildungsform anordnet, die in einigen angelsächsischen Ländern inzwischen sogar staatlich gefördert wird, weil die Ergebnisse der Langzeitstudien so positiv sind. Falls diese Studien hierzulande weiterhin nicht anerkannt werden, weil es „ausländische“ Studien sind – ein mehr als seltsames Argument, wenn es um pädagogische Fragen geht! – werden wohl österreichische Studien in Auftrag gegeben werden müssen. Die Freilerner freuen sich darauf, denn sie bemühen sich seit Jahren vergeblich darum, damit den absurden Unterstellungen in verschiedenen Medien endlich solide wissenschaftliche Forschungsergebnisse entgegengestellt werden können!

Mit sehr hoffnungsvollen Grüßen
Alexandra

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